Etwa ein Drittel der Studierenden in Deutschland lebt unterhalb der Armutsgrenze
Der Paritätische Gesamtverband hat kürzlich herausgefunden, dass fast jeder dritte Studierende in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze lebt. Es folgten Forderungen nach einer Reform des BAföG und einer Aufstockung der Studienkredite.
Studie zeigt weit verbreitete Armut unter deutschen Studierenden
Der Paritätische Gesamtverband hat eine Erhöhung der Studienkredite gefordert und die Regierung zu mehr Reformen aufgefordert Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG), Bundesausbildungsförderungsgesetz. Der Paritätische Gesamtverband begründet diese Maßnahmen mit den Ergebnissen einer eigenen Studie, in der er feststellt, dass etwa 30 Prozent aller Studierenden in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze leben. Am stärksten betroffen sind alleinstehende Studierende, von denen 79 Prozent in Armut leben.
Armut definiert sich in Deutschland über das Haushaltseinkommen und die damit verbundene Chance auf gesellschaftliche Teilhabe. So gilt eine Familie als armutsgefährdet, die weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens ausmacht. Aktuell liegt dieser Wert bei 1.265 Euro pro Monat. Das durchschnittliche Einkommen armer Studierender in Deutschland beträgt 802 Euro und liegt damit 463 Euro unter der Armutsgrenze.
Der Paritätische Gesamtverband fordert mehr Studienkredite
Die Ampel-Allianz hat in der vergangenen Woche die anstehende BAföG-Reform vorgestellt, mit der der BAföG-Höchstsatz (einschließlich Wohn- und Pflegegeld) im Herbst von 861 Euro auf 931 Euro pro Monat erhöht wird. Seitdem fordert der Paritätische Gesamtverband deutlich höhere Zuschläge zur Bekämpfung der Studentenarmut. „Die alten Klischees vom fröhlichen Studentenleben mit wenig Geld aber viel Freizeit sind völlig überholt und haben nichts mehr mit der heutigen Lebenswirklichkeit und dem Studiendruck zu tun“, sagt Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen. Gesamtverband.
Der Paritätische Gesamtverband argumentiert, dass eine geplante Anhebung der BAföG-Sätze um 5 Prozent angesichts der aktuellen Inflationsrate keine ausreichende strukturelle Verbesserung bringen oder gar die aktuelle Kaufkraft der Studierenden erhalten werde. Um die Studentenarmut in Deutschland zu bekämpfen, sollen die tatsächlichen BAföG-Sätze auf rund 550 Euro steigen statt wie geplant um 5 Prozent auf 449 Euro.
Darüber hinaus hat die Bundesregierung weitere BAföG-Reformen geplant, die darauf abzielen, die Berechtigungsgrenzen für Darlehen zur Deckung von Studiengebühren und anderen Studienkosten zu erweitern, darunter die Erhöhung des Elterngeldes und die Anhebung des Mindestalters. Der Paritätische Gesamtverband plädiert jedoch weiterhin dafür, „dass es erforderlich ist, die BAföG-Bedarfssätze angemessen anzuheben und automatisch und regelmäßig fortzuschreiben“. .
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