Bakterien überlebten 3 Jahre im Weltraum
Schutzschild aus toten Zellen
Die Bakterien wurden an Platten befestigt, die der Roboterarm im Weltraum hielt. Die Forscher fanden heraus, dass die äußere Schicht der Bakterien zwar abgestorben war, aber eine Art Schutzschild für die inneren Bakterien darstellte. Sie schützten die toten Zellen so stark, dass die DNA nicht irreparabel geschädigt wurde.
Während viele Bakterien nur einen DNA-Strang enthalten, hat Deinococcus radiodurans 10 Kopien, weshalb es sich selbst heilen kann, wenn es beispielsweise durch Strahlung beschädigt wird. Diese Heilungsmöglichkeit in Kombination mit der Schutzwand toter Bakterien ermöglicht es den Mikroben, Strahlung zu überleben, die 200-mal höher ist als auf der Erde.
Das Forscherteam vermutet, dass die Bakterien eine Reise von der Erde zum Mars und umgekehrt ungeschützt überleben könnten. Laut dem Studienautor Akihiko Yamagishi könnten Bakterien in kleinen Klumpen auf die Erde gekommen sein, nicht auf Meteoriten.
Kritik am Ergebnis
Dies wird jedoch nicht von allen Experten als Beweis angesehen. Im Vergleich zu den Smithsonian Magazin sagt die Astrobiologin Nathalie Cabrol, das Experiment würde keinen Beweis dafür liefern, dass die Mikroben tatsächlich im Weltraum überleben könnten. Es könnte mehrere Millionen Jahre dauern, bis Bakterien von einem Planeten zum nächsten gelangen.
Die Studie zeigt vielmehr, wie vorsichtig man sein muss, wenn man zum Mars reist. Wenn ein Raumschiff versehentlich Mikroben auf den Roten Planeten brachte, könnte es schwierig werden, dort Leben zu finden. Wissenschaftler konnten nicht mehr unterscheiden, ob die Proben tatsächlich vom Mars stammten oder gebracht wurden. Raumfahrtunternehmen wie die NASA, die den Perseverance-Rover gerade zum Mars geschickt hat, mussten ihn mit großem Aufwand sterilisieren.