Die Nasa erwägt eine Mission zur Venus
Das NASA denkt derzeit intensiver über Missionen zur Venus nach. Die US-amerikanische Agentur für Raumfahrt und Flugwissenschaft reagiert auf eine neue Entdeckung unseres Nachbarplaneten. Die Forscher fanden Spuren der in der venusianischen Atmosphäre Gasmonophosphan nachgewiesen – Auf der Erde wird diese Verbindung nur von Mikroorganismen produziert.
Obwohl die Untersuchung und die Natur der Venus Zweifel aufkommen lassen, dass irgendeine Art von Leben tatsächlich der Ursprung des Gases sein könnte, sollen nun zwei planetarwissenschaftliche Missionen zur Venus erneut untersucht werden. Die Entscheidung über die neuen NASA-Missionen wird im April getroffen.
Die US-Raumfahrtbehörde hat bereits im Februar vier geplante Missionen in die engere Wahl gezogen. Derzeit werden sie von einem NASA-Komitee abgewogen. Das Programm „Davinci +“ zielt darauf ab, eine Robotersonde zur Venus zu fliegen und die Atmosphäre zu untersuchen. Forscher haben lange versucht, den dichten Gasmantel unseres Planeten zu erforschen, der der Sonne am nächsten liegt. Mikroorganismen könnten möglicherweise in großer Höhe leben und Phosphin produzieren, eine Verbindung, die aus drei Wasserstoffatomen und einem Phosphoratom besteht.
„Wenn Sie die Ergebnisse der Studie untersuchen möchten, ist ‚Davinci‘ die logische Wahl, da Sie nur dorthin reisen müssen, um zu sehen, was in der Atmosphäre vor sich geht“, sagte der Astrobiologe David Grinspoon, einer der teilnehmenden Forscher bei NASA-Programm.
Die zweite Venus-Mission, über die derzeit mehr nachgedacht wird, ist „Veritas“. Hierzu sollte auch eine Sonde verwendet werden. Aber sie würde sich lieber auf geologische Fragen konzentrieren und die Oberfläche des Planeten untersuchen. Technische Geräte wie ein Nahinfrarotspektrograph und Radarbilddaten helfen dabei. Das Programm würde ungefähr drei Jahre dauern. Die Nasa kann auch beschließen, beide Missionen durchzuführen.
Die jüngste Venus-Studie brachte für eine Reihe von Experten überraschende Ergebnisse. Der Planet, auch als Morgen- und Abendstern bekannt, gilt als äußerst lebensfeindlich. Die Oberflächentemperatur liegt bei 500 Grad Celsius, der Druck ist so hoch wie in mehr als 900 Metern Wasser.
Die Suche nach außerirdischem Leben in unserem Sonnensystem hat sich daher noch nicht auf die Planeten konzentriert, die zwischen 40 und 260 Millionen Kilometer von der Erde entfernt sind. Des Mars schien bisher die viel offensichtlichere Heimat des Lebens zu sein. Erst im Juli startete die NASA einen Rover, um nach Spuren des vergangenen Lebens zu suchen.
Angesichts der neuen Erkenntnisse sagte NASA-Chef Jim Bridenstine, es sei „Zeit, der Venus Priorität einzuräumen“.