Die deutsche Industrieproduktion enttäuscht erneut Pop
Die makroökonomische Horrorshow geht in Deutschland weiter und wir sind fast an dem Punkt angelangt, an dem Kinder ihre Eltern fragen, wo sie das letzte Mal waren, als Deutschland eine Reihe positiver makroökonomischer Daten vorgelegt hat. Leider bilden die heutigen Daten zur Industrieproduktion keine Ausnahme vom längerfristigen Trend. Die deutsche Industrieproduktion ist im September zum fünften Monat in Folge erneut gesunken. Auf monatlicher Basis sank er um 1,4 %, verglichen mit -0,1 % im August. Auf Jahresbasis sank die Industrieproduktion um 3,7 %. Der Rückgang der Industrietätigkeit breitete sich auf alle wichtigen Sektoren aus.
Die Industrieproduktion liegt mittlerweile um mehr als 7 % unter dem Niveau vor der Pandemie, also mehr als drei Jahre seit Beginn der Coronavirus-Krankheit 2019 (Covid-19). Die Produktion in energieintensiven Sektoren ging im Vergleich zum September letzten Jahres um mehr als 8 % zurück.
Das Risiko, dass das Jahr in einer technischen Rezession endet, bleibt hoch
Mit Blick auf die Zukunft verheißen die Frühindikatoren im Oktober nichts Gutes für die zukünftige Produktion. Nach einer zunächst Stabilisierung im September schwächten sich die umfragebasierten Produktionsprognosen und Auftragseinschätzungen im Oktober wieder ab. Die Lagerbestände beginnen etwas zu sinken, sind aber immer noch sehr hoch. Die gestrigen Industrieauftragsdaten für September bestätigten die schwachen Erwartungen. Es sieht so aus, als würde sich die deutsche Industrieproduktion in absehbarer Zeit eher seitwärts bewegen als an Fahrt gewinnen.
Nach den heutigen Daten muss die Industrieproduktion in den kommenden Monaten im Vergleich zum Vormonat um mindestens 2 % steigen, um im vierten Quartal wieder in den positiven Bereich zu gelangen. Für das vierte Quartal liegen zwar noch keine konkreten Daten vor, doch die jüngsten Entwicklungen haben das Risiko deutlich erhöht, dass die deutsche Wirtschaft das Jahr in einer Rezession beenden wird.