Dezember 23, 2024

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Warum ist Deutschland reich, die Deutschen aber arm und wütend?

Warum ist Deutschland reich, die Deutschen aber arm und wütend?

Natürlich gibt es das Argument, dass die Deutschen aufgrund hochwertiger öffentlicher Dienstleistungen nicht viel Geld brauchen, um komfortabel zu leben: Kindertagesstätten sind in einigen Bundesländern kostenlos, ebenso die öffentlichen Universitätsgebühren. In jüngerer Zeit haben die Gewerkschaften höhere Löhne durchgesetzt, während die Sparer höhere Zinsen auf Bankeinlagen erzielt haben; Auch die Landwirte erzielten höhere Gewinne.

Allerdings besitzt weniger als die Hälfte der Haushalte ein Eigenheim und hat daher nicht von steigenden Immobilienpreisen profitiert – und das durchschnittliche Vermögen deutscher Mieterhaushalte liegt laut Bundesbank bei lediglich 16.000 Euro.

Mittlerweile investiert nur noch etwa jeder sechste Deutsche an der Börse. Im Jahr 2019 gab der damalige deutsche Finanzminister Olaf Scholz bekannt, dass er sein gesamtes Geld auf einem Bankkonto mit geringer Rendite aufbewahrte. Auch wenn sein Geständnis die Sympathie vorsichtiger Sparer in Deutschland gewonnen hat, verrät es doch viel über die defätistische Haltung des Landes im Umgang mit Investitionen.

Ein Großteil des Vermögens in Deutschland wird von kleinen und mittleren Familienunternehmen gehalten, die als Mittelstand bezeichnet werden. Es ist ein Motor für die Schaffung von Arbeitsplätzen, aber seine Wirtschaft weist nach Angaben des Internationalen Währungsfonds Leistungsbilanzüberschüsse auf, für die Deutschland oft kritisiert wird und die zur Ungleichheit und Unterdrückung des Binnenkonsums beitragen.

Während Deutschlands boomende Exporte und Haushaltsüberschüsse lange Zeit von diesen Defiziten abwichen, werden nun die Schwächen seines Wirtschaftsmodells deutlich. Laut einer am Montag veröffentlichten offiziellen Schätzung schrumpfte die Produktion im Jahr 2023 um 0,3 Prozent, und die Wirtschaft könnte in diesem Jahr nur um 0,3 Prozent wachsen, sagen befragte Ökonomen. Bloomberg.

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