Aus der deutschen Geschäftsklimaumfrage geht hervor, dass sich die Aussichten im Januar verschlechtert haben
Eine viel beachtete Umfrage, die die Meinung deutscher Unternehmen zum Geschäftsklima im Land untersucht, ist zu Beginn des Jahres weiter gesunken.
Der monatliche Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts, der auf Umfragen bei knapp 9.000 deutschen Unternehmen basiert, fiel im Januar um 1,1 Punkte auf 85,2 Punkte und widersprach damit den Erwartungen der Analysten einer Verbesserung.
Das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlichte am Donnerstag die neuesten Erkenntnisse. Auch im Dezember fiel der Index.
Die befragten Unternehmen beurteilten laut ifo die aktuelle Lage und ihre Aussichten für die künftige Geschäftstätigkeit ungünstiger.
„Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession fest“, sagte Clemens Fuest, Chef des Ifo-Instituts.
Das Geschäftsklima im Einzelhandel und im Baugewerbe verschlechterte sich. Im Dienstleistungssektor ging der entsprechende Stimmungsindex deutlich zurück.
Dagegen verbesserte sich die Stimmung bei den Industrieproduzenten im Januar. Doch obwohl die Aussichten besser waren, blieben die Industrieunternehmen insgesamt pessimistisch.
„Die Wirtschaft befindet sich derzeit in einer Rezession“, sagte Jens Oliver Niklasch, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), zu den Umfrageergebnissen.
Er fügte hinzu, dass angesichts der bereits rückläufigen Auftragseingänge und der Produktion in der Branche nun offenbar auch der Dienstleistungssektor betroffen sei.
Die deutsche Wirtschaft sei in diesem Jahr schlecht gestartet, sagte Jörg Cramer, Chefvolkswirt der Commerzbank.
Cramer rechnete damit, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2024 weiter schrumpfen werde, eine kräftige Erholung sei im Frühjahr nicht zu erwarten, sagte Cramer.
Für das Gesamtjahr rechnet Cramer zudem mit einem Rückgang des deutschen BIP um 0,3 %.