Prüfungsbericht stellt fest, dass Deutschlands grüner Übergang hinter den gesetzten Zielen zurückbleibt – Xinhua
Hochspannungsnetzanlagen am Stadtrand von Berlin, Deutschland, 15. September 2022. (Xinhua/Ren Pengfei)
In dem Bericht heißt es, dass die Energieversorgungssicherheit Deutschlands gefährdet sei und die Bundesregierung nicht in der Lage sei, die Auswirkungen der Energiewende auf Landschaft, Natur und Umwelt umfassend abzuschätzen.
FRANKFURT, 10. März (Xinhua) – Der Übergang zu grüner Energie in Deutschland steht vor Herausforderungen, da ein Bericht über die Fortschritte in den letzten drei Jahren zeigte, dass die Regierung weit hinter ihren Zielen zurückbleibt. Der Wirtschaftsminister sagte jedoch, die Regierung mache Fortschritte.
Die Energieversorgungssicherheit Deutschlands sei gefährdet, Strom sei teuer und die Bundesregierung sei nicht in der Lage, die Auswirkungen der Energiewende auf die Gesamtlandschaft umfassend abzuschätzen, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Bundesrechnungshofs. Natur und Umwelt.
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 rund 80 Prozent des Stromverbrauchs durch Wind-, Wasser- und Sonnenenergie zu decken, ein Ziel, das 2022 vom Deutschen Bundestag verabschiedet wurde.
Doch in den vergangenen drei Jahren sei der Ausbau erneuerbarer Energien und Stromnetze nur sehr langsam vorangekommen und es gebe nicht genügend zusätzliche Erzeugungskapazitäten, um den Bedarf zu decken, heißt es in dem Bericht.
Der Bericht wies darauf hin, dass Deutschland sein Netz dringend um 6.000 Kilometer ausbauen muss, sieben Jahre hinter dem Zeitplan.
Dieses am 14. Oktober 2023 aufgenommene Foto zeigt Windkraftanlagen in Brandenburg, Deutschland. (Xinhua/Ren Pengfei)
Insbesondere hieß es in dem Bericht, dass die Ziele des Onshore-Windausbaus in absehbarer Zeit nicht erreicht werden könnten. Im Jahr 2023 seien erst die Hälfte der beantragten Onshore-Windprojekte vergeben worden, daher sei es nicht realistisch, mit einem Abbau des Rückstands in diesem Jahr zu rechnen, sagte Kay Schiller, Leiter der Bundesrechnungsprüfungsstelle.
Er betonte auch den Mangel an Überwachungsmechanismen, um die Folgen der Energiewende auf Land, Biodiversität und andere Umweltschäden zu verfolgen.
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck lehnte die Ergebnisse der Überprüfung ab und sagte, der Bericht „spiegele nicht die Realität wider“, so das deutsche Medienunternehmen Focus Online. Habeck sagte, Deutschland habe den Übergang zwar noch nicht abgeschlossen, es würden aber Fortschritte gemacht und „die Erweiterung hat an Dynamik gewonnen“.
Der Bericht kritisierte außerdem, dass die Bundesregierung es versäumt habe, die Subventionen für Produkte mit fossilen Brennstoffen zu reduzieren, was als kontraproduktiv für Deutschland und die Energiewendestrategie der EU angesehen wird.
Ein Zug fährt durch Herbstlaub im Stadtgebiet von Berlin, Deutschland, 3. November 2023. (Xinhua/Ren Pengfei)
Da sich die deutsche Wirtschaft in einer Rezession befindet und eine starke Erholung anhält, werden Energiesubventionen allgemein als wirksames Instrument zur Abwehr der Gefahr industrieller Verdrängung angesehen.
Habeck warnte kürzlich erneut, dass es der deutschen Wirtschaft schlecht gehe. Habeck, ein starker Befürworter von Energiesubventionen, beklagt, dass steigende Energiepreise Unternehmen in Deutschland dazu zwingen könnten, ihre Produktion an günstigere Standorte zu verlagern.
Um die Strompreise unter Kontrolle zu halten, hat die Bundesregierung einen Förderplan im Umfang von 5,5 Milliarden Euro an Netzentgelten im Jahr 2024 beschlossen.
Dieses am 10. Januar 2024 aufgenommene Foto zeigt leere Bahnsteige am Berliner Hauptbahnhof in Berlin, Deutschland. (Foto von Stefan Zeitz/Xinhua)
Deutschland gehörte im vergangenen Jahr zu den Ländern mit der schlechtesten Wirtschaftsentwicklung in der Europäischen Union. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im Jahr 2023 um 0,3 Prozent, verglichen mit einem Wachstum von 0,5 Prozent in der Eurozone.
Habeck sagte letzten Monat, dass die Wirtschaftswachstumsprognose für Deutschland im Jahr 2024 auf 0,2 Prozent gesenkt werde, deutlich niedriger als die bisherige Prognose von 1,3 Prozent. ■