November 25, 2024

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Deutschland-Österreich: Neue Details zum russischen Spionagenetzwerk des ehemaligen Wirecard Marsalek

Deutschland-Österreich: Neue Details zum russischen Spionagenetzwerk des ehemaligen Wirecard Marsalek

Es tauchen neue Details über das in Europa tätige Spionagenetzwerk Russlands auf, das von Deutschland über Österreich bis zum Vereinigten Königreich reicht und von dem es angeblich geleitet wird. Jan Marszalekehemaliger Direktor eines deutschen Finanzdienstleistungsunternehmens Wirecard, Im Jahr 2020 scheiterte es. Wie die ARD und die Süddeutsche Zeitung berichteten, wollte Marsalek Kuriere von Berlin nach Wien schicken, um gegen Bezahlung einen Laptop mit „brisantem Inhalt“ zu besorgen und nach Moskau zu schicken. An den Föderalen Sicherheitsdienst (FSB), den russischen Inlandsgeheimdienst. Bekannt wurde der Einsatz nach der Festnahme von Egisto Ott, einem ehemaligen Beamten des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (Bvt), am 29. März in Wien. Hierbei handelt es sich um den österreichischen Inlandsgeheimdienst, der 2021 aufgelöst und durch die Direktion für Staatsschutz und Informationsdienst (DSN) ersetzt wurde.

Ott wurde wegen Spionage für Russland und Diebstahl von Daten mehrerer politischer, wirtschaftlicher und sicherheitsrelevanter Persönlichkeiten aus offiziellen Archiven verhaftet, die für seine Kontakte in Moskau von Interesse waren. Im Jahr 2022 soll der ehemalige BVT-Agent drei Mobiltelefone hochrangiger Beamter des Wiener Innenministeriums an den russischen Geheimdienst übergeben und an Marszaleks Gesandte übergeben haben. Diese Entdeckung erfolgte dank Informationen der britischen Behörden an österreichische Ermittler, die eine russische Spionagezelle untersuchten, die im Februar 2023 im Vereinigten Königreich aufgelöst wurde.

Dann verhaftete die Londoner Polizei fünf Bulgaren, angeführt von … Aurelien Rousseff, der nachweislich seit mindestens 2015 mit Marsalek in Kontakt stand. Die Gruppe soll von demselben ehemaligen Wirecard-Direktor geleitet worden sein, der seit der Insolvenz des Unternehmens auf der Flucht ist und unter der falschen Identität Marsalek westlich von Moskau lebt. Orthodoxer Priester Konstantin Bayazov Unter dem Schutz der Hauptinformationsdirektion (GRU), dem militärischen Geheimdienst Russlands. Marsaleks Aufenthalt in Moskau seit Sommer 2020 wäre auch dem Bundesnachrichtendienst (BND) bekannt. Im Jahr 2022 hatte Ott gegen eine Zahlung von 20.000 Euro zusätzlich zu den drei Mobiltelefonen einen Sina-Laptop an Marsaleks Kuriere geliefert, der dann über Istanbul an den FSB in Moskau überwiesen wurde.

Dabei handelt es sich um einen Laptop-Computer, der mit einer speziellen, in Deutschland vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) lizenzierten Verschlüsselungssoftware ausgestattet ist, um vertrauliche Daten unter höchster Vertraulichkeit zu speichern und zu übertragen. Aus Chatnachrichten zwischen Marszalek und Rousseff geht hervor, dass das Gerät mit Geld gekauft wurde, das offenbar aus „fragwürdigen Quellen“ stammte, heißt es in der ARD. Der frühere Wirecard-Direktor teilte seinem bulgarischen Kontakt mit, dass der von Ott bereitgestellte Sina-Laptop nach „Lubyanka“, dem FSB-Hauptquartier im Zentrum von Moskau, überführt worden sei. Österreichische Ermittler vermuten, dass auf dem Computer geheime Daten gespeichert sind, die für Russland von Interesse sind. Gerüchten zufolge soll das Gerät stattdessen geheime offizielle Informationen aus einem EU-Land enthalten, die der Bundessicherheitsdienst beschlagnahmen will.

Auch Martin Weiss, ein ehemaliger Bvt-Direktor, der von österreichischen Behörden gesucht wird, wird Teil von Marsaleks Netzwerk sein. Weiss ist verschwunden und befindet sich möglicherweise in Dubai. Die deutsche Justiz hat einen internationalen Haftbefehl gegen den ehemaligen Wirecard-Chef wegen Betrugs und falscher Buchführung erlassen. Das Unternehmen ging am 25. Juni 2020 in die Insolvenz, nachdem es vom Skandal um überhöhte Bilanzen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro überschattet wurde und die Verstöße bereits im Jahr 2015 begannen.

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