Oktober 18, 2024

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Deutschland ist wütend über ein Video mit rassistischen Sprechchören auf Sylt

Deutschland ist wütend über ein Video mit rassistischen Sprechchören auf Sylt

Ein im Internet verbreiteter Videoclip, in dem junge Deutsche vor einer Bar auf der Nordseeinsel Sylt rassistische, ausländerfeindliche Parolen skandieren, löste im Land große Empörung aus.

Die Gruppe rief „Ausländer raus!“ und „Deutschland ist für die Deutschen“, da der Partyhit „L’Amour Toujours“ von Gigi D’Agostino in einer Bar im Ferienort Kampen, einem beliebten Reiseziel wohlhabender deutscher Urlauber, gespielt wurde.

In der nur wenige Sekunden langen Aufnahme, die seit Donnerstag in den sozialen Medien verbreitet wird, skandieren junge Männer und Frauen lachend rassistische Parolen. Ein Mann scheint mit den Fingern auf der Oberlippe auf Hitlers Schnurrbart zu zeigen.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte den Vorfall deutlich: „Es ist absolut klar, dass solche Parolen widerlich und inakzeptabel sind.“

„In dieser Angelegenheit darf es keine Verwirrung geben. Deshalb ist es richtig, dass alle unsere Aktivitäten gezielt darauf ausgerichtet sind, die Ausbreitung dieser Angelegenheit zu verhindern“, sagte Schulz.

Die Polizei leitete ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der möglichen Verwendung verbotener extremistischer Symbole oder Slogans ein.

Die Polizei sagte: „Auf dem Video sind zumindest einige der gefilmten Personen zu sehen, die rechtsextreme Liedtexte singen („Deutschland ist für die Deutschen, holt die Ausländer raus!“). Es besteht auch der Verdacht, dass eine Person den sogenannten Hitlergruß zeigt. In einer Erklärung vom Freitag.

Die Verwendung von Nazi-Parolen oder -Symbolen sowie andere Arten von Hassreden sind nach deutschem Recht illegal.

Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art im Zusammenhang mit dem Lied in Deutschland. Es handelt sich um einen 20 Jahre alten italienischen Popsong, der offenbar von deutschen Rechtsextremisten übernommen wurde.

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Behörden in mehreren Bundesländern untersuchen ähnliche Vorfälle im Zusammenhang mit rassistischen Sprechchören während des Liedes.

Der jüngste Vorfall auf Sylt, einem eleganten und exklusiven Urlaubsziel, das bei wohlhabenden deutschen Eliten beliebt ist, hat Empörung ausgelöst.

Die opulente Atmosphäre und die Champagner schlürfende Menschenmenge, die pastellfarbene Blusen und Sonnenbrillen trägt und rassistische Parolen ruft, stellen die typischen Klischees vieler Deutscher über Rechtsextremisten in Frage.

Der langjährige Grünen-Politiker Jürgen Trittin verspottete in einem Beitrag auf X „Prosecco-Nazis“, während die Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, Svenja Abohn, „arrogante Faschisten“ verurteilte.

Die Betreiberin der Bar, Bonnie, distanzierte sich in einem Instagram-Post von dem Vorfall und sagte, sie sei „zutiefst schockiert“ über das Video.

„Wir distanzieren uns von jeglicher Art von Rassismus und Diskriminierung“, schrieben sie in einem Instagram-Post. „Wenn wir von dem Vorfall gewusst hätten, hätten wir die beteiligten Gäste natürlich des Platzes verwiesen. Für Rassismus ist da kein Platz!!!“

Sie sagten, dass jeder Gast, unabhängig von seiner Rasse, willkommen sei und den im Video aufgezeichneten Personen der Zutritt zum Gebäude verboten sei.

In einem anderen Beitrag schrieben die Mitarbeiter, sie hätten nun die Namen „dieser Nazis“ erhalten und würden „dieses widerliche Verhalten melden und alle strafrechtlichen Möglichkeiten nutzen!!!“

Der Barbesitzer Tim Baker teilte der DPA mit, dass die fünf Personen, die in dem Video zu sehen waren, identifiziert worden seien und dass sie den Behörden ihre Namen und zusätzliche Beweise wie Aufnahmen von Überwachungskameras vorgelegt hätten.

Baker sagte, er sei entsetzt über den Vorfall und würde die Aufführung des Liedes dort in Zukunft verbieten. Er sagte, er werde auch Zivilklagen gegen die Beteiligten einreichen und dass sie aus seiner Bar verbannt worden seien und nirgendwo anders auf der Insel willkommen seien.

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„Sie müssen sich auf Sylt nicht mehr zeigen. Wir haben viele freundliche Gastronomen“, sagte Becker.

Deutscher Innenminister Nancy Faisar Er sagte, der Vorfall sollte das ganze Land in Verlegenheit bringen.

„Wer Nazi-Parolen wie ‚Deutschland den Deutschen – Raus mit den Ausländern‘ skandiert, ist eine Schande für Deutschland“, sagte Visser am Freitag der Funke-Zeitungsgruppe.

Visser sagte, der Vorfall wirfe Fragen darüber auf, welches hasserfüllte Klima diese Menschen dazu ermutigt, in der Öffentlichkeit derart grob rassistische Äußerungen zu machen.

„Hier darf es keine schleichende Normalisierung geben“, sagte Weser.

Visser sagte, Rassisten müssten überall mit starkem Widerstand konfrontiert werden – unter Freunden, am Arbeitsplatz, beim Sport – und auch mit möglichen strafrechtlichen Sanktionen.

Die Sylter Bürgermeister prangerten die Sprechchöre am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung an: „Wir haben keine Toleranz für diese Sprechchöre. Dieses Verhalten ist widerlich und für uns absolut inakzeptabel. Wir werden es nicht dulden.“

Sicht von "Mitgift" Kneipe in Kampen.  Ein im Internet verbreiteter Videoclip, in dem junge Deutsche vor einer Bar auf der Nordseeinsel Sylt rassistische, ausländerfeindliche Parolen skandieren, löste im Land große Empörung aus.  George Wendt / Deutsche Presse-Agentur

Blick auf die Kneipe „Pony“ in Kampen. Ein im Internet verbreiteter Videoclip, in dem junge Deutsche vor einer Bar auf der Nordseeinsel Sylt rassistische, ausländerfeindliche Parolen skandieren, löste im Land große Empörung aus. George Wendt / Deutsche Presse-Agentur

Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt nach Gesprächen im Bundeskanzleramt an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem portugiesischen Premierminister Luis Montenegro (nicht im Bild) teil.  Christoph Soeder / Deutsche Presse-AgenturBundeskanzler Olaf Scholz nimmt nach Gesprächen im Bundeskanzleramt an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem portugiesischen Premierminister Luis Montenegro (nicht im Bild) teil.  Christoph Soeder / Deutsche Presse-Agentur

Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt nach Gesprächen im Bundeskanzleramt an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem portugiesischen Premierminister Luis Montenegro (nicht im Bild) teil. Christoph Soeder / Deutsche Presse-Agentur

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