Die Wirtschaftsaussichten für Deutschland bleiben düster: Statistics-Xinhua
Die jüngsten Indikatoren deuten darauf hin, dass die Konjunkturaussichten für Deutschland im dritten Quartal düster bleiben und kaum oder gar keine Erwartungen an eine Steigerung der Wirtschaftsleistung bestehen.
BERLIN, 28. August (Xinhua) – Der jüngste Indikator für die deutsche Wirtschaft fiel im August auf 83,4 Punkte, was einem Rückgang von etwa vier Punkten gegenüber Juli entspricht und weiter von der neutralen 100-Punkte-Marke entfernt ist, die das durchschnittliche Wirtschaftswachstum misst. Das teilte das Institut für Wirtschaftsforschung am Montag mit.
Die neuesten Indikatoren, die das Institut DIW Berlin regelmäßig zur Beurteilung der aktuellen Konjunkturentwicklung in Deutschland erhebt, deuten darauf hin, dass die Konjunkturaussichten für Deutschland im dritten Quartal weiterhin düster sind und keine oder nur geringe Erwartungen an eine Steigerung der Wirtschaftsleistung bestehen.
„Die turbulente weltwirtschaftliche Entwicklung bremst weiterhin die deutsche Exportwirtschaft, was zu einer Investitionszurückhaltung der Unternehmen führt“, sagte Geraldine Dane Knedlek, Leiterin Konjunkturprognose und -politik am DIW-Institut in Berlin.
Trotz der begonnenen Zinswende bleiben die Zinsen hoch. „Der private Konsum dürfte in diesem Quartal dank stabiler Inflationsraten und weiterhin steigender Einkommen nur geringfügig zur Stabilisierung der Wirtschaftsleistung beitragen“, fügte Danny Knedlek hinzu.
Der deutsche Industriesektor steht weiterhin unter erheblichem Druck, da die Produktion weiterhin auf niedrigem Niveau stagniert. Den Ifo-Konjunkturumfragen zufolge steigerten die Industrieunternehmen ihre Produktion in diesem Quartal kaum, der Auftragsbestand schrumpfte und das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich den dritten Monat in Folge.
„Die deutsche Industriewirtschaft entwickelt sich immer noch schlecht“, sagt Laura Bagnardt, Ökonomin am DIW. „Die Unternehmen in Deutschland können derzeit nicht von der Zinswende der EZB profitieren, und die Investitionen bleiben schwach.“
Obwohl der Dienstleistungssektor besser abschnitt als das verarbeitende Gewerbe, kam es im August auch zu einem Stimmungsrückgang, insbesondere hinsichtlich der künftigen Geschäftserwartungen. Trotz stabiler Inflation und steigender Einkommen schwächt die stagnierende Wirtschaftsentwicklung das Verbrauchervertrauen. Viele Haushalte entscheiden sich für das Sparen statt für das Ausgeben, was im zweiten Quartal zu einem Rückgang des privaten Konsums führte.
Auch der Arbeitsmarkt ist von der Konjunkturschwäche betroffen: Die saisonbereinigten Arbeitslosenquoten steigen und die Zahl der offenen Stellen sinkt. Insgesamt verlangsamt sich das Beschäftigungswachstum, was die wirtschaftliche Lage in Deutschland zusätzlich erschwert. ■