Britische Impfung am billigsten: Sanofi-Impfstoff sollte weniger als zehn Euro kosten
Samstag, 5. September 2020
Während ein chinesischer Hersteller mehr als 100 Euro und ein amerikanischer Konkurrent über 30 Dollar pro Dosis für seine in der Entwicklung befindlichen Corona-Impfstoffe berechnet, wollen europäische Pharmaunternehmen nur einen Bruchteil davon verlangen. Aber auch hier sind die Unterschiede erheblich.
Der zukünftige Corona-Impfstoff der Pharmaunternehmen Sanofi und GSK dürfte weniger als zehn Euro pro Impfstoffdosis kosten. Da die Staaten bereit sind, die finanziellen Risiken der Impfstoffhersteller zu teilen, ist es möglich, die Preise „so niedrig wie möglich“ zu halten, sagte der Präsident von Sanofi in Frankreich, Olivier Bogillot, am Samstag gegenüber France Inter. Sanofi arbeitet mit der britischen Firma GSK an der Entwicklung von Corona-Impfstoffen.
Der britisch-schwedische Wettbewerber AstraZeneca hatte für seinen potenziellen Impfstoff einen Preis von rund 2,50 Euro pro Dosis angekündigt. Bogillot erklärte den Unterschied damit, dass AstraZeneca die Produktion weitgehend ausgelagert hat, während Sanofi den Impfstoff nur mit eigenen Forschern und an eigenen Standorten entwickelt und produziert.
Das US-amerikanische Biotech-Unternehmen Moderna kündigte kürzlich einen Preis von 32 bis 37 Dollar pro Dosis für den von ihm entwickelten Impfstoff an. Der chinesische Impfstoffentwickler Sinoppharm will seine Corona-Mittel für weniger als 1000 Yuan auf den Markt bringen. Zwei Dosen kosten umgerechnet bis zu 121 Euro.
Laut Bogillot werden Frankreich und Europa den Impfstoff gleichzeitig mit den USA und Großbritannien erhalten. Für die USA sind rund 100 Millionen Dosen geplant, für Europa 300 Millionen und für Großbritannien 60 Millionen.