Coronavirus: Langzeitfolgen betreffen auch junge und gesunde Menschen

REUTERS / Courtney Pedroza

Cheyenne Beyers Blutbild ist jedes Mal normal, wenn sie gesammelt wird – sie hat keine aktive Coronavirus-Infektion mehr. Aber seit Februar hat die 27-Jährige leichtes Fieber und seit April, als sie zum ersten Mal positiv getestet wurde, eine erhöhte Herzfrequenz.

Beyer lebt in Austin, Texas. Sie ist eine von vielen jungen Patienten, die seit Monaten Covid-19 haben. Das zeigt ein neuer Bericht der American Centers for Disease Control and Prevention (CDC)welches am Freitag veröffentlicht wurde. Dementsprechend können auch Patienten mit milden Symptomen eine mit der Krankheit verbundene chronische Krankheit entwickeln.

Fast 20 Prozent der jungen, zuvor gesunden Patienten haben sich auch Wochen nach der Krankheit noch nicht vollständig erholt

Die CDC befragte mehr als 270 symptomatische Erwachsene, die zwischen dem 15. April und dem 25. Juni positiv auf das Virus getestet wurden, jedoch nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Mehr als ein Drittel dieser Patienten gab an, zwei bis drei Wochen nach dem Test nicht zu ihrer normalen Gesundheit zurückgekehrt zu sein. Unter den jungen, zuvor gesunden Befragten – Menschen im Alter von 18 bis 34 Jahren – lag der Anteil der Patienten, die sich noch nicht vollständig erholt hatten, bei fast 20 Prozent.

„Eine nicht im Krankenhaus befindliche Covid-19-Krankheit kann zu anhaltenden Krankheiten und anhaltenden Symptomen führen, selbst bei jungen Erwachsenen und Menschen mit geringen oder keinen chronischen Grunderkrankungen“, schreiben die CDC-Forscher.

Natürlich wusste Beyer nichts davon, als sie die Diagnose erhielt. „Das Frustrierendste für mich ist, dass mir gesagt wurde, dass es mir in zwei Wochen gut gehen würde, und es ist jetzt über 100 Tage her“, sagte sie im Juni gegenüber Business Insider.

Zu Beginn der Pandemie ging die CDC davon aus, dass die milden Symptome des Coronavirus normalerweise innerhalb von 14 Tagen abgeklungen waren. In jüngster Zeit hat die Agentur jedoch zugegeben, dass das Virus bei einigen Menschen Langzeitsymptome hinterlassen kann.

„Es ist nur beängstigend“

„Wir hören Einzelberichte von Menschen, die unter anhaltender Müdigkeit und Atemnot leiden. Wie lange das dauern wird, ist schwer zu sagen “, sagte Jay Butler, stellvertretender Direktor der CDC für Infektionskrankheiten, am 25. Juni.

Der neue CDC-Bericht legt nun nahe, dass längerfristige Krankheiten weitaus häufiger auftreten als ursprünglich von Wissenschaftlern und Gesundheitsexperten angenommen. „Selbst bei symptomatischen Erwachsenen, die in ambulanten Einrichtungen getestet wurden, kann es Wochen dauern, bis die Symptome verschwinden und wieder normal sind“, schrieben die Forscher.

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In Beyers Fall gibt es immer noch keine Anzeichen für eine Heilung. Ihr Kopf fühlt sich oft neblig an, sagte sie, was es schwierig macht, sich zu konzentrieren. Sie kämpft auch mit Tachykardie: Ein Zustand, bei dem ihr Herz mehr als 100 Mal pro Minute schlägt. Das war der Fall „jeden Tag“, „im Grunde den ganzen Tag“, sagte sie. Die Unsicherheit darüber, wie lange ihre Symptome anhalten, wird zu einer mentalen Belastung.

„Wenn mir vorher gesagt worden wäre: ‚Hey, du wirst drei Monate lang krank sein, aber du wirst unverletzt hier rauskommen können‘, hätte ich gesagt: ‚OK, das ist in Ordnung‘, sagte Beyer. „Aber die Tatsache, dass es drei Monate her sind und ich immer noch nicht weiß, wie ich weitermachen oder besser werden soll – das ist nur beängstigend.“

Symptome wie Müdigkeit können besonders lange anhalten

Angesichts des Mangels an Langzeitbeobachtung bietet der CDC-Bericht keinen Zeitrahmen dafür, wie lange die Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus anhalten könnten. Dr. Anthony Fauci, der führende Krankheitsspezialist in den USA, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg letzte Woche, dass es „Monate bis ein Jahr oder länger“ dauern könne, um zu wissen, ob anhaltende Symptome von Covid 19 bei jungen Menschen zu chronischen Krankheiten führen könnten.

Der CDC-Bericht stellt jedoch fest, dass einige Symptome länger anhalten als andere. Die meisten Befragten, die Fieber oder Schüttelfrost entwickelten, gaben an, dass die Symptome nach zwei bis drei Wochen abgeklungen seien. Aber 43 Prozent der Patienten, die über Husten berichteten, und 29 Prozent der Patienten, die über Atemnot berichteten, gaben an, dass die Symptome während dieser Zeit nicht verschwanden. Weitere 35 Prozent der Patienten, die über Müdigkeit klagten, gaben an, dass die Symptome zwei bis drei Wochen anhielten.

„Ich glaube nicht, dass die Leute wissen, dass es dich auch in jungen Jahren noch hart treffen kann.“

Fauci sagte zu Zuckerberg, dass einige Patienten möglicherweise „Post-Infektions-Syndrome“ haben, die dem chronischen Müdigkeitssyndrom ähneln, das häufig durch kognitive Beeinträchtigungen, Muskelschmerzen und Energiemangel gekennzeichnet ist. Im Juni warnten britische Ärzte auch vor postviralen Syndromen bei Coronavirus-Patienten.

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„Ich glaube nicht, dass die Leute wissen, dass es dich schon in jungen Jahren hart treffen kann“, sagte Beyer. Ihre Familienmitglieder, fügte sie hinzu, sind besorgt über ihren mangelnden Fortschritt. Einige Ärzte glaubten, dass einige der verbleibenden Symptome mit Angstzuständen verbunden sein könnten. Aber Beyer sagte, sie habe andere Patienten online kontaktiert, die die gleiche Erfahrung gemacht hätten.

„Was mir am meisten geholfen hat, ist, diese Online-Communities zu finden und nur zu wissen, dass ich nicht der einzige bin, der sich gerade mit ihnen befasst“, sagte sie. „Die Geschichte muss sich von“ Wenn du in zwei Wochen nicht tot bist, geht es dir gut „zu“ Es kann lange dauern und es kann Scheiße sein „ändern. Hoffentlich werden wir alle irgendwann besser.“

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Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt und bearbeitet. Die Originalversion finden Sie hier.