Der Bundesrechnungshof kritisiert die von Lindner eingerichteten „Sonderfonds“ – erneut – Politico
Der Bundesrechnungshof glaubt den groben Berechnungen von Finanzminister Christian Lindner zur Aufrechterhaltung der sogenannten Schuldenbremse nicht.
In einem Bericht vom vergangenen Freitag, der diese Woche veröffentlicht wurde, kritisierte das Gericht die Verwendung „privater Gelder“ durch die Regierung, die sich nun auf 869 Milliarden Euro beliefen. Wirtschaftsprüfer kritisierten diesen Schattenhaushalt als „versteckte Schulden“.
„Durch die Umleitung von Einnahmen und Ausgaben in private Fonds in großem Umfang wurde der Bundeshaushalt über die Jahre hinweg zerstört“, so der Rechnungshof zur Vorsicht.
Lindner hat sich wiederholt dazu verpflichtet, die verfassungsrechtlichen Vorgaben zu erfüllen sollte prim sein, oder Schuldenbremse, die es Berlin ermöglicht, jedes Jahr eine sehr kleine Menge neuer Schulden anzuhäufen. Die Fiskalregel zielt darauf ab, die Schuldenquote Deutschlands im Einklang mit den EU-Schuldenregeln unter 60 Prozent zu halten.
Doch die Koalitionsregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz hat zunehmend Mittel von außerhalb des Bundeshaushalts abgezogen, darunter einen 100-Milliarden-Euro-Verteidigungsfonds, um Deutschlands lange vernachlässigte Streitkräfte angesichts des russischen Krieges in der Ukraine auszubauen und das Ziel der NATO zu erreichen, nicht weniger auszugeben. Etwa 2 % der Verteidigungswirtschaftsleistung ab dem nächsten Jahr.
Zu den weiteren privaten Mitteln gehörten 200 Milliarden Euro in bar zur Begleichung von Energierechnungen sowie ein 60 Milliarden Euro schwerer Klimafonds zur Erreichung von Umweltzielen.
Auch Deutschland nutzte dieses private Geld, um seine Wirtschaft anzukurbeln. Und im Juni sicherte sich Schultz nach Angaben deutscher Beamter einen 30-Milliarden-Euro-Investitionsvertrag mit Intel in Niedersachsen, nachdem er 10 Milliarden Euro an Subventionen aus dem Klimafonds versprochen hatte.
Das Gericht warnte, dass diese Mittel die parlamentarische Kontrolle und die Wirksamkeit der Schuldenbasis gefährden. „Das Parlament (aber auch die Öffentlichkeit) läuft Gefahr, die öffentliche Einsicht und damit auch die Kontrolle zu verlieren“, so das Gericht.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Audit Bureau die Überschreitung der Schuldenregel durch die Regierung kritisiert. Im vergangenen Jahr kritisierte Oberrichter Kay Schiller die Haushaltshinterziehung scharf: „Letztendlich sind private Gelder, auch wenn sie nicht so bezeichnet werden, Bundesschulden.“
Und obwohl die 869 Milliarden Euro Schulden, die durch den Einsatz privater Mittel entstanden sind, im offiziellen Bundeshaushalt nicht berücksichtigt sind, muss das Land dennoch bar finanzieren, meist über Kredite.
Als Reaktion auf den Gerichtsbericht gab das Finanzministerium bekannt sagte es Private Mittel seien in Notzeiten notwendig und „insbesondere Krisenmaßnahmen sind in der Regel groß angelegt, aber zeitlich begrenzt, wie etwa die Senkung der Gas- und Strompreise“.