Der deutsche Gesetzgeber hat einem Plan zur Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte zugestimmt, um die Beschäftigungslücke im Land zu schließen
Das deutsche Parlament hat am Freitag Pläne gebilligt, mehr Fachkräfte für Europas größte Volkswirtschaft zu gewinnen und dazu beizutragen, den Arbeitskräftemangel in einer wachsenden Zahl von Berufen zu bekämpfen.
Die Abgeordneten stimmten mit 388 zu 234 Stimmen für das Gesetz, bei 31 Enthaltungen. Es sieht ein „Punktesystem“ vor, das Berufserfahrung und andere Faktoren berücksichtigt, ähnlich den Systemen, die bereits in Ländern wie Kanada verwendet werden. Es wird die Einreisebestimmungen für IT-Fachkräfte erleichtern, die über keinen Hochschulabschluss, aber über andere Qualifikationen verfügen.
Asylbewerber, die vor dem 29. März mit Qualifikationen und einem Jobangebot eingereist sind, können eine Aufenthaltserlaubnis als Fachkraft erhalten, wenn sie ihren Asylantrag zurückziehen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, das Land zu verlassen und erneut eine Arbeitserlaubnis zu beantragen. Hochqualifizierte Arbeitskräfte dürfen weitere Angehörige nach Deutschland holen, sofern sie diese finanziell unterstützen können.
Deutschland kämpft seit Jahren mit der Notwendigkeit, mehr Fachkräfte von außerhalb der Europäischen Union anzuziehen. Experten sagen, dass das Land jedes Jahr etwa 400.000 qualifizierte Einwanderer benötigt, da seine alternde Arbeitskräfte schrumpft.
Die Nationale Arbeitsagentur gab Anfang des Monats bekannt, dass eine jährliche Analyse ergab, dass im vergangenen Jahr in 200 der fast 1.200 befragten Berufe ein Arbeitskräftemangel herrschte, gegenüber 148 im Vorjahr. Auf der Liste seien unter anderem Busfahrer, Serviceberufe in Hotels und Restaurants sowie Metallarbeiter tätig.
Weitere Berufe, in denen Deutschland um Arbeitsplätze kämpft, sind Krankenpflege, Kinderbetreuung, Baugewerbe und Autotechnik sowie Lkw-Fahrer, Architekten, Apotheker und IT-Spezialisten.
„Der Fachkräftemangel ist eines der größten Hemmnisse für das Wirtschaftswachstum in Deutschland, und überall fehlen Fachkräfte“, sagte Innenministerin Nancy Wesser gegenüber dem Gesetzgeber. Sie nannte das Gesetz „einen großen Schritt für die Zukunft unseres Landes“.
Andrea Lindholz, eine hochrangige Abgeordnete im wichtigsten konservativen Oppositionsblock, verurteilte den Plan als einen Plan, der vor allem Geringqualifizierte anlocken, Einwanderern, die ausreisen sollen, das Bleiben ermöglichen und die Anforderungen an die deutsche Sprache verringern würde.
Sie betonte, dass die Regierung „neue Anreize für die illegale Einwanderung nach Deutschland schafft“.