Der deutsche Ifo-Index fällt im September erneut Pop
Er holte tief Luft. Deutschlands wichtigster Leitindex, der Ifo, konnte seinen Abwärtstrend fast stoppen, fiel jedoch im fünften Monat in Folge, da der August-Wert nach oben korrigiert wurde. Der Ifo-Index lag bei 85,7, nach 85,8 im August. Dies ist einer der schwächsten Ifo-Werte der letzten fünf Jahre. Während die aktuelle Bewertungskomponente ihren jüngsten Abwärtstrend fortsetzt, haben sich die Aussichten etwas verbessert.
Was die heutige Lektüre zeigt, ist, dass sich das wirtschaftliche Bild nicht verändert hat. Die chinesische Wirtschaft kommt immer noch nicht in Schwung und ist gleichzeitig zu einem Konkurrenten der deutschen Wirtschaft geworden. Die Europäische Zentralbank erhöht weiterhin die Zinssätze und die verzögerten Auswirkungen der restriktiven Geldpolitik werden die Wirtschaft weiterhin belasten. Auch die politische Unsicherheit hinsichtlich der Energiewende und der Energiepreise ist nicht verschwunden. Die kürzlich angekündigten politischen Maßnahmen haben bislang wenig zur Stimmungsänderung beigetragen.
Tatsächlich gewöhnen sich deutsche Unternehmen, aber auch die Politik und die Wirtschaft allmählich an die Vorstellung, dass die Wirtschaft auf eine längere Phase schwachen Wachstums zusteuert. Insofern ist das heutige Ifo leider nur eine Bestätigung und zeigt, dass wir noch nicht kurz vor dem Wendepunkt stehen.