Der Komponist Paul-Heinz Dittrich ist tot
Am 4. Dezember feierte er seinen 90. Geburtstag. Paul-Heinz Dittrich, einer der wichtigsten Komponisten der ehemaligen DDR, starb weniger als vier Wochen später.
„Die Akademie der Künste trauert um Paul-Heinz Dittrich“, heißt es in einer Pressemitteilung vom 31. Dezember. Der Komponist starb am Montag in Zeuthen bei Berlin. Der Musiker hatte vor dreieinhalb Wochen seinen 90. Geburtstag gefeiert.
Mit seiner Arbeit habe er die Geschichte der modernen Musik entscheidend geprägt, heißt es. Dittrich gilt als eine der prägendsten künstlerischen Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte. Er vertonte Literatur in der Literatur von Samuel Beckett, Franz Kafka, James Joyce, Heiner Müller und insbesondere Paul Celan.
Vertreter der fortgeschrittenen Musik in der DDR
Paul-Heinz Dittrich studierte von 1958 bis 1960 Komposition als Meisterschüler bei Rudolf Wagner-Régeny. Seit 1983 ist er Mitglied der DDR-Akademie der Künste und bildete bis 1991 Meisterschüler aus. Er galt als wichtiger Vertreter der fortgeschrittenen Musik in der DDR. „Er war in ständigem und lebhaftem grenzüberschreitendem Austausch mit zahlreichen Künstlern wie Carlfriedrich Claus, Sofia Gubaidulina, Karlheinz Stockhausen oder Luigi Nono.“
Er war Gastprofessor an Freiburg / Breisgau (1979), Los Angeles (1980) und Tel Aviv (1990) sowie an der IRCAM Paris (1984). Von 1990 bis 2002 war er Professor für Komposition an der Hanns Eisler Musikakademie in Berlin. 1991 gründete er das Brandenburgische Kolloquium für Neue Musik, das er bis 2000 leitete. Informationen zufolge befindet sich sein Erbe bereits im Archiv der Akademie der Künste.