Der Reichtum der Nationen: Die Kluft zwischen Arm und Reich in Europa wird immer größer
Die Wohlstandsunterschiede zwischen den Ländern Europas sind sehr groß. In der Europäischen Union beträgt der Unterschied im Vermögen pro Erwachsenem zwischen den Ländern mit dem höchsten und dem niedrigsten Niveau mehr als das Zehnfache.
Ungleichheit hat sich zu einem großen Anliegen der EU-Bürger entwickelt. Laut der Eurobarometer-Umfrage 2021 wird die Gewährleistung der Chancengleichheit als oberste Priorität für den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt der EU eingestuft. Die drängendsten Probleme für die Bürger sind Chancengleichheit und Zugang zum Arbeitsmarkt, faire Arbeitsbedingungen und der Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung.
Der Global Wealth Report 2023 von Credit Suisse und UBS zeigte, dass Vermögensungleichheit nicht nur innerhalb von Ländern, sondern auch zwischen Ländern in ganz Europa offensichtlich ist. Der Bericht misst das Vermögen pro Erwachsenem in europäischen Ländern im Durchschnitt und im Median und verdeutlicht dabei wirtschaftliche Unterschiede.
Nettovermögen oder „Vermögen“ ist definiert als der Wert der finanziellen Vermögenswerte plus Sachvermögen (hauptsächlich Wohnraum), das die Haushalte besitzen, abzüglich ihrer Schulden.
Die Schweiz und Luxemburg führen die Rangliste an, mit dem höchsten Durchschnittsvermögen pro Erwachsenem von 650.737 € bzw. 556.458 €, was sie zu den reichsten Ländern Europas macht. Diese Zahlen bestätigen die Finanzkraft dieser Länder, die auf ihren starken Bankensektor, ihr hohes Einkommensniveau und ihre günstige Wirtschaftspolitik zurückzuführen ist.
Auch Island, Dänemark und Norwegen weisen bemerkenswerte Vermögenswerte auf: Das durchschnittliche Vermögen pro Erwachsenem beträgt 473.210 €, 389.320 € bzw. 365.943 €. Diese nordischen Länder sind für ihren hohen Lebensstandard und ihre umfangreichen Sozialsysteme bekannt
Unter den fünf größten Volkswirtschaften Europas reichte das Vermögen pro Erwachsenem von 210.228 Euro in Italien bis zu 296.519 Euro in Frankreich, dicht gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 287.543 Euro.
In Osteuropa und den Balkanländern ist das Wohlstandsniveau niedriger
Im Gegensatz dazu weisen viele osteuropäische Länder ein deutlich geringeres Vermögen pro Erwachsenem auf. Beispielsweise meldeten Litauen, die Slowakei und Ungarn durchschnittliche Vermögenswerte von 66.041 €, 58.998 € bzw. 56.361 €. Diese niedrigen Zahlen verdeutlichen die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen diese Länder konfrontiert sind, darunter niedrige Löhne und weniger entwickelte Finanzmärkte.
Am unteren Ende der Grafik weisen Bosnien und Herzegowina und die Türkei mit 31.902 € bzw. 16.693 € das niedrigste durchschnittliche Vermögen pro Erwachsenem auf.
Durchschnittliches Vermögen pro Erwachsenem
Dem Bericht zufolge ist das mittlere Vermögen „wohl ein klarerer Indikator dafür, wie es der durchschnittlichen Person geht.“
Island führt die Liste mit einem atemberaubenden Durchschnittsvermögen von 392.396 Euro pro Erwachsenem an. Es folgt Luxemburg mit einem durchschnittlichen Vermögen von 342.559 Euro.
Auch Belgien rangiert mit einem durchschnittlichen Vermögen von 237.357 Euro an der Spitze, was seine stabile Wirtschaft und die gute Verteilung des Wohlstands unter seiner Bevölkerung unterstreicht.
Andererseits weist die Türkei mit 5.212 Euro das niedrigste durchschnittliche Vermögen pro Erwachsenem auf, was erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen und Ungleichheit verdeutlicht. Zu den weiteren Ländern mit einem geringeren Durchschnittsvermögen zählen Serbien (15.633 Euro) und Bosnien und Herzegowina (15.654 Euro), was auf anhaltende wirtschaftliche Probleme und einen niedrigeren Lebensstandard zurückzuführen ist.
Deutschland verzeichnet einen deutlichen Rückgang des Durchschnittsvermögens
Deutschland, das oft als Wirtschaftsmacht angesehen wird, weist ein durchschnittliches Vermögen pro Erwachsenem von 63.376 Euro auf, was im Vergleich zu seinen Gegenstücken in Nord- und Westeuropa deutlich niedriger ist, wenn auch beträchtlich.
Das Vereinigte Königreich (144.183 Euro) und Frankreich (126.436 Euro) weisen hohe mittlere Vermögenswerte auf.
Schweiz: Schiefe Vermögensverteilung
Ein detaillierter Vergleich des durchschnittlichen und mittleren Vermögens pro Erwachsenem in verschiedenen europäischen Ländern zeigt erhebliche Unterschiede auf nationaler Ebene. In der Schweiz beispielsweise beträgt das durchschnittliche Vermögen pro Erwachsenem 650.737 Euro, während das mittlere Vermögen mit 158.930 Euro deutlich niedriger liegt. Dieser enorme Unterschied weist auf eine erhebliche Schiefe in der Vermögensverteilung hin, da ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung einen großen Teil des Gesamtvermögens des Landes besitzt.
Wie vergleichen sich die Vermögensverteilungsbereiche?
Betrachtet man die Vermögensverteilung in den europäischen Ländern, zeigen die Daten erhebliche Unterschiede im Prozentsatz der Erwachsenen, die in verschiedene Vermögensgruppen fallen, was auf wirtschaftliche Ungleichheit und Unterschiede in der Finanzstabilität zwischen den Ländern hinweist.
Deutschland, eine führende Volkswirtschaft in Europa, zeigt, dass nur 10 % der erwachsenen Bevölkerung über ein Vermögen von weniger als 10.000 US-Dollar (9.497 Euro) verfügen, wobei beachtliche 46,1 Prozent im Bereich von 10.000 bis 100.000 US-Dollar (9.497 bis 94.970 Euro) liegen und ein bemerkenswerter Anteil von 40 Prozent liegt. im Bereich von 100.000 bis 1 Million US-Dollar (94.970 bis 949.700 Euro).
Im Gegensatz dazu sticht die Türkei mit einem erstaunlichen Anteil von 70,6 % der Erwachsenen hervor, die weniger als 10.000 US-Dollar an Vermögen besitzen, der höchste Prozentsatz in der Tabelle.
Länder wie Luxemburg und die Schweiz erfreuen sich einer starken finanziellen Verfassung, da mehr als die Hälfte ihrer Bevölkerung über ein Einkommen zwischen 100.000 und 1 Million US-Dollar verfügt.
Am anderen Ende des Spektrums weisen osteuropäische Länder wie Rumänien, Bulgarien und Lettland einen höheren Anteil ihrer Einwohner mit einem Vermögen von weniger als 10.000 US-Dollar auf, also etwa jeder Dritte.
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