Deutsche Elektrolysekapazität könnte bis 2030 24,5 Gigawatt erreichen
LONDON (ICIS) – Die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber (ÜNB) haben am 21. Juni den Szenariorahmen für ihren Gasnetzentwicklungsplan (NDP) 2022-2032 veröffentlicht, der den klaren Bedarf für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in den kommenden Jahren aufzeigt.
Der Szenariorahmen zeigte, dass der Wasserstoffbedarf in Deutschland bis 2032 bei 191 TWh liegen würde, bis 2040 auf 342 TWh und bis 2050 auf 476 TWh steigen würde, nach einer von den ÜNB durchgeführten Erhebung der Wasserstofferzeugung und -nachfrage. Zum Vergleich: Die deutsche Nationale Wasserstoffstrategie prognostiziert bis 2030 einen Bedarf von 90-110 TWh.
Öffentliche Konsultationen zum Rahmen finden vom 21. Juni bis 16. Juli statt.
HÖHERE KAPAZITÄT
Die Ergebnisse des Szenariorahmens zeigten, dass Marktteilnehmer bei einer Umfrage Anfang dieses Jahres von etwa 500 Wasserstoffprojekten berichteten, die voraussichtlich bis 2022 in Betrieb oder in der Entwicklung sein werden.
Die installierte Elektrolysekapazität soll nach Angaben der Umfrage von 0,2 GW im Jahr 2022 auf 24,5 GW im Jahr 2030 steigen.
Dies wird deutlich über der installierten Elektrolysekapazität von 5 GW liegen, die die Nationale Wasserstoffstrategie Deutschlands bis 2030 anstrebt, ein Ziel, das im Rahmenszenario bis 2027 erreicht werden soll.
Wasserstoffinfrastruktur
Da Kapazität und Nachfrage in den nächsten zehn Jahren und bis 2030 voraussichtlich deutlich steigen werden, werden neue Infrastrukturen sowie eine Umnutzung bestehender Erdgasanlagen erforderlich sein, um Wasserstoff von der Produktion in die Beschaffung zu verlagern.
Bis 2030 muss die Einspeisekapazität auf 38,3 GW steigen, gegenüber nur 0,1 GW im Jahr 2022.
Neben dem starken Anstieg von Wasserstoff wurde im Szenariorahmen auch ein deutlicher Bedarf an Biogas und synthetischem Methan festgestellt, obwohl letzteres weniger effizient zu produzieren ist als Wasserstoff.