Deutsche Grüne werden härter gegenüber Russland und China, je näher sie der Macht kommen
BERLIN – Die Grünen wollen die Wirtschafts-, Außen- und Klimapolitik der größten Volkswirtschaft des Kontinents in einer politischen Neuausrichtung überarbeiten, die tiefgreifende Auswirkungen auf die Europäische Union haben und Deutschlands Position gegenüber China und Russland möglicherweise stärken könnte.
Die Grünen dürften laut Meinungsumfragen nach einer Bundestagswahl im Herbst – erstmals seit 2005 – Teil der nächsten Regierungskoalition sein und diese möglicherweise auch führen.
Mit ihren Wurzeln in der ungezähmten Koalition von Umweltschützern, Linken und Pazifisten in den 1970er Jahren hat sich die Grüne Partei zu einer etablierten Partei mit starker Unterstützung bei einkommensstarken Städtern und Umfragewerten von rund 20 % entwickelt. Damit sind sie nach den Konservativen unter Bundeskanzlerin Angela Merkel die zweitgrößte Partei.
Ihre Agenda geht über Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels hinaus und wird die etablierten Tabus der deutschen Politik zur Staatsverschuldung und fiskalischen Integration in Europa brechen und die Außenpolitik stärker an der amerikanischen Politik ausrichten.
Die Partei fordert jährlich 50 Milliarden Euro, umgerechnet 58,7 Milliarden Dollar, für grüne Investitionen, die größtenteils durch öffentliche Kredite finanziert werden. Dies würde mit ziemlicher Sicherheit gegen die im deutschen Grundgesetz verankerten strengen Regeln für einen ausgeglichenen Haushalt verstoßen.