Deutscher Pavillon Expo 2020 Dubai / Lava
Deutscher Pavillon Expo 2020 Dubai / Lava
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Textbeschreibung der Architekten. LAVAs Entwurf für den Deutschen Pavillon auf der Expo 2020 Dubai ist ein Satz schwebender Kuben, ein Wald aus Stahlsäulen, der mit einem schwebenden Dach bedeckt ist. Hinter den optisch spannenden Gestaltungselementen steckt alles von der geschickten Nutzung lokaler klimatischer Bedingungen über die Wiederverwendung von Materialien bis hin zu nachhaltiger Verflechtung.
1. Bauen als Ausstellung: Soziale Nachhaltigkeit. Auskragende Kuben bilden ein großzügiges zentrales Foyer für Versammlungen und Veranstaltungen. Als Herzstück des Besuchererlebnisses verbindet dieser überdachte vertikale Raum alle Funktionsbereiche optisch miteinander, hilft bei der Routenfindung, schafft vielfältige Blickbeziehungen und Zugangspunkte und hilft bei der Verwaltung großer Besucherzahlen.
Der Besucherweg führt ständig zu den Terrassen (über den kubischen Räumen). Sie sehen ihren Weg in Vergangenheit und Zukunft, interagieren mit anderen Menschen und genießen die Aussichten, auf das Expo-Gelände zu gehen. Die durch Fakten und Fiktionen gestalteten Ausstellungsräume (Energy Lab, Future City Lab und Biodiversity Lab) bieten immersive individuelle Erfahrungen innerhalb der Kuben, während Balkonexponate zu Gruppeninteraktionen einladen.
Statt der klassischen Ausstellungshalle sieht die Campus-Metapher das gesamte Gebäude als Galerie, nicht nur als Ausstellungsfläche, sondern als Werkzeug zur Verbindung von Menschen und Inhalten und als Ort deutscher Innovationen.
2. Bauen als Ausstellung: Strukturelle Nachhaltigkeit. Drei Kuben stapeln sich auf einem Sockel mit weiteren Funktionen (Restaurant, Pre-Show, Büro, Hinterhaus) als abstrakte Landschaft. Dadurch entsteht in der Mitte ein großes Volumen, und die Decke schafft Schatten und Behaglichkeit – eine technische Wolke. Dreiteiliges Sandwich: horizontal – gestapelte Würfel – Dach. Menschen zwischen Natur und Technik.
Die intelligente Platzierung der gestapelten Kuben basiert auf dem lokalen Klima und verfügt über passive Energiesparfunktionen, die die Wirkung von direkter Sonneneinstrahlung reduzieren, natürlichen Schatten erzeugen, die Wärmebelastung reduzieren und das Raumklima verbessern. Diese clevere Verschattung durch die Gebäudeelemente ermöglicht auch eine „hybride“ Klimatisierung. Es bezieht sich auch auf die Gestaltung des hiesigen Hofhauses, mit Außenfassaden und geschlossenen Räumen, die sich zu einem inneren Luftraum hin zueinander öffnen.
Die Hybridfassade reduziert das Gefühl des Bauvolumens und schafft einen ikonischen Rahmen für den Raum. Auf der oberen Ebene befindet sich eine dynamische Anordnung von 900 vertikalen Stahlsäulen, ein Wald aus Bäumen
Die trapezförmige einlagige undurchsichtige ETFE-Membran lässt sich öffnen und schließen, reagiert während der sechsmonatigen Ausstellungsdauer auf unterschiedliche Witterungsbedingungen wie Sandstürme und kalte Tage und reduziert den Klimatisierungsbedarf. Auch die Außenhülle des Pavillons umfasst 1,5 m breite Glaselemente, die sich drehen und öffnen lassen und das Gebäude atmen lassen.
Der Bottom-up-Ansatz von LAVA hat sich auf den Besucherkomfort und die Technologie im Dienste der Menschen konzentriert. „Bei LAVA achten wir immer auf die Interaktion zwischen Menschen und der physischen Umgebung, in der sie leben. Nachhaltigkeit erfordert, dass Umgebungen anpassungsfähig und veränderbar sind“, fügte Walesir hinzu.
Der Übergang vom beheizten Äußeren zum Innenraum wurde sorgfältig durchdacht. Um Temperaturschocks zu reduzieren und Energiekosten zu sparen, haben die Architekten einen Übergangsbereich entworfen, in dem Besucher, die das Gebäude mit langen Schlangen betreten, durch sanften Wassernebel aus Stahlsäulen gekühlt werden, damit sie sich allmählich akklimatisieren können. Die zentrale Lobby wird gekühlt, indem kühle Luft aus den klimatisierten Ausstellungsräumen ausgestoßen wird, wodurch der Energieverbrauch reduziert und der Besucherkomfort verbessert wird.
Die optisch beeindruckende künstlerische Wolkendecke schafft Schatten und Komfort. Tageslicht wird durch mehrere kleine Öffnungen hineingelassen, ähnlich wie Sonnenlicht, das ein Walddach durchdringt, und schafft ein sich ständig änderndes Besuchererlebnis. Spiegelflächen reflektieren direktes Sonnenlicht auf die Deckenfläche, ein dynamisches Lichtspiel. Nachts lässt ein in die Decke integriertes LED-Lichtfeld das Gebäude von innen erstrahlen.
Ressourcenverbrauch und Kreislaufwirtschaft waren ebenfalls wichtige Designtreiber und spiegeln sich in vielen passiven und aktiven Nachhaltigkeitsmerkmalen wider – von Design to Decompose (DfD) über „Schrottbergbau“, „graue Energie“ und nachhaltige und wiederverwendbare Baumaterialien. 95 % des Gebäudes werden nach Ausstellungsende umfunktioniert, wobei modulare Bauelemente wie Stahlsäulen demontiert und in verschiedene geometrische Formen umgeformt werden.
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