Deutschland erleichtert den Erwerb der Staatsbürgerschaft: Was ändert sich? Weltnachrichten
Der deutsche Gesetzgeber hat ein Gesetz verabschiedet, das die Staatsbürgerschaftsregeln erleichtert und Beschränkungen für den Besitz doppelter Staatsbürgerschaften aufhebt. Ziel ist es, die Integration von Einwanderern zu verbessern und zur Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte beizutragen. Auch aufs Land.
Was sind laut Gesetz die wichtigsten Änderungen?
Dem Gesetz zufolge ist die Einbürgerung nach fünf Jahren in Deutschland möglich, bei „besonderen Integrationsleistungen“ nach drei Jahren. Um anspruchsberechtigt zu sein, muss man derzeit acht bzw. sechs Jahre in Deutschland bleiben. Geborene Kinder werden automatisch Staatsbürger, wenn ein Elternteil seit fünf Jahren rechtmäßig dort ansässig ist. Derzeit muss der Elternteil seit mehreren Jahren dort ansässig sein.
Werden sich auch die Regeln zur doppelten Staatsbürgerschaft ändern?
Auch die Beschränkung der doppelten Staatsbürgerschaft wird aufgehoben, da die meisten Menschen aus Ländern außerhalb der EU und der Schweiz bei der Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft nun auf ihre bisherige Staatsangehörigkeit verzichten müssen.
Wie viele Menschen werden im Jahr 2022 die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten?
Im Jahr 2022 erlangten rund 168.500 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft, die höchste Zahl seit 2002, unterstützt durch den deutlichen Anstieg der Zahl eingebürgerter syrischer Staatsbürger.
Was sagte der deutsche Innenminister zu den neuen Reformen?
Die deutsche Innenministerin Nancy Weisser sagte, die Reform stelle Deutschland auf die Seite seiner europäischen Nachbarn.
„Wir müssen qualifizierten Menschen aus aller Welt auch ein Angebot bieten wie die Vereinigten Staaten, wie Kanada, wo die deutsche Staatsbürgerschaft ein Teil ist“, sagte sie.
Was sagte die deutsche Bundeskanzlerin zu den Reformen?
In einer Zeit wachsender Sorge um die Einwanderung „sagen wir allen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben und arbeiten und sich an unsere Gesetze halten: Ihr gehört nach Deutschland“, sagte Olaf Scholz in einer Videobotschaft und fügte hinzu, dass die Reform bedeutete, dass niemand „seine Wurzeln verleugnen“ musste.