Deutschland rechnet in diesem Winter mit Kohleversorgungsproblemen
Die deutsche Regierung ist besorgt, dass niedrigere Flusspegel die Kohleversorgung der Kraftwerke in diesem Herbst und Winter unterbrechen könnten, was die Energiekrise des Landes noch verschlimmert.
Laut einem von Reuters eingesehenen Dokument zur Bewertung der Energieversorgung haben niedrigere Wasserstände die Binnenschifffahrt so stark reduziert, dass die vorübergehende Umstellung Deutschlands auf Kohle unterbrochen werden könnte.
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Anfang August hatte die Bundesregierung angekündigt, zuvor stillgelegte Kohlekraftwerke wieder zu öffnen, um die reduzierten Gaslieferungen aus Russland auszugleichen.
Das Land bereitet sich auch darauf vor, umweltschädlichere Braunkohlekraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen, die im Rahmen des Übergangs des Landes zu saubereren Energiequellen abgeschaltet wurden.
Aber die Rekorddürre hat den Wasserstand in fast allen europäischen Flüssen gesenkt, und Kohlekraftwerke sind auf den Flusstransport angewiesen, um sie mit Kohle zu versorgen.
Ein Drittel der Kohleimporte Deutschlands kommen vom Rhein, aber die Tonnagen der Binnenschiffe werden um drei Viertel gekürzt, um Strandungen in diesem Sommer zu vermeiden.
Obwohl die jüngsten Regenfälle die Situation vorübergehend entspannt haben, wird erwartet, dass die Wetterbedingungen trockener als gewöhnlich bleiben, und laut der Zeitung werden die Versorgungsprobleme bis in den Winter hinein andauern.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage lief ein Schiff, das Kohle nach Deutschland transportierte, in der Mauer auf Grund Mittwochdie den niederländischen Hafen des Flusses Nimwegen mit dem deutschen Hinterland verbindet.
MittwochDie Bundesregierung hat ein Gesetz verabschiedet, um Züge mit Mineralölprodukten und Steinkohle für Stromgeneratoren zu priorisieren, ein Schritt, den Wirtschaftsminister Robert Habeck als „unerlässlich“ bezeichnete, um die Versorgungssicherheit in diesem Winter zu gewährleisten.
Aber laut dem vom Wirtschaftsministerium erstellten Dokument „führt die hohe Nachfrage und die Knappheit der Transportkapazität im Schienengüterverkehr zu einer schwierigen Situation im Bereich der Kohle- und Öllogistik“.
Hinzu kommt der Fachkräftemangel im Kohlesektor.
Kohle erzeugt nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes etwa ein Viertel des deutschen Stroms (gegenüber der Hälfte zur Jahrhundertwende) und beschäftigt direkt etwa 25.000 Menschen.
Kohleversorger haben im Zuge des Kohleausstiegs in Deutschland bis 2038 Personal abgebaut.
Um die Situation zu entschärfen, haben einige, darunter der Finanzminister der Liberaldemokraten Christian Lindner, eine Verlängerung der Lebensdauer der letzten drei Kernkraftwerke des Landes gefordert, die 11 Prozent des Strombedarfs des Landes decken und im Dezember abgeschaltet werden sollen. Allgemeines.
Doch das schließt Wirtschaftsminister Habek bislang aus.