Deutschland signalisiert Bereitschaft, mit der Verschärfung der Standards aufzuhören – EURACTIV.com
Deutsche Minister haben ihre Kritik an den vorgeschlagenen EU-Bauvorschriften verschärft, wobei Wohnungsbauministerin Clara Goetz (SPD/S&D) ihren Widerstand gegen obligatorische Sanierungen deutlich zum Ausdruck brachte, nachdem Finanzminister Christian Lindner (FDP/Renew) ähnliche Kommentare geäußert hatte.
Die EU-Regierungen verhandeln derzeit mit dem Europäischen Parlament über eine Überarbeitung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD), die verpflichtende Renovierungen von Gebäuden mit der schlechtesten Energieeffizienz vorsieht.
Hochrangige Mitglieder des deutschen Koalitionskabinetts haben wiederholt ihre Besorgnis über die Reform geäußert.
„Ich sage Nein zu Mindeststandards für jedes Haus, ohne zu berücksichtigen, wer darin wohnt, wem es gehört und wie lange es genutzt werden kann“, sagte Jewitz. Neue Osnabrücker Zeitung In einem am Samstag veröffentlichten Interview fügte er hinzu, dass die Erneuerung „eine enorme Anstrengung sei, die wir nicht per Gesetz durchsetzen können“.
„Ich stehe daher den strengeren Regelungen, wie sie das EU-Parlament vorschlägt, kritisch gegenüber“, fügte Gewitz hinzu.
Ihre Äußerungen zeigten einmal mehr, dass die Bundesregierung bereit sei, die Richtlinie in ihrer jetzigen Form zu stoppen.
Die deutsche Dreiparteienkoalition hat sich darauf geeinigt, die Unterstützung für die Klausel über Mindestenergieleistungsstandards in der Richtlinie zurückzuziehen, um die marktfreundliche FDP angesichts eines Streits über Heizsysteme zu besänftigen.
Goetz, ein enger Verbündeter von Kanzler Olaf Scholz (SPD), hatte bereits im März die Verfassungsmäßigkeit der obligatorischen Erneuerungen in Frage gestellt. Unterdessen sagte Finanzminister Lindner, Vorsitzender der Freien Demokratischen Partei, letzte Woche, dass er die Richtlinie für „gefährlich (…) auch im Hinblick auf den sozialen Frieden“ halte.
Als Reaktion auf den wachsenden wirtschaftlichen Druck setzt die Bundesregierung derzeit auf Überregulierung und Bürokratie, da eine Reihe von Schocks und pessimistischen Prognosen das Geschäftsklima beeinträchtigt haben.
Im Zuge des erklärten Kampfes gegen die Bürokratie ist Brüssel zunehmend zur Zielscheibe geworden.
Vor allem FDP-Funktionäre und Minister wie Justizminister Marko Buschmann (FDP) machten EU-Vorschriften für eine Abschwächung der Wirtschaft verantwortlich und kritisierten, dass die meisten Vorschriften in Deutschland von Brüssel verordnet würden.
(Nick Alipoor | Euractiv.de)
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