Deutschland stellt im ersten Halbjahr 2024 80.000 Arbeitsvisa aus
Deutschland hat zwischen Januar und Juni 2024 80.000 Arbeitsvisa erteilt, davon 40.000 an Fachkräfte, was einem Anstieg von 3.000 gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 entspricht.
Dem Bericht von Schengen.News zufolge steht der Anstieg der Visavergabe in engem Zusammenhang mit dem erheblichen Arbeitskräftemangel in Deutschland, insbesondere in qualifizierten Berufen.
Deutschland ist in mehr als 70 Berufen mit Engpässen konfrontiert, darunter Transportwesen, Fertigung, Baugewerbe, Gesundheitswesen, Ingenieurwesen und Informationstechnologie.
Eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bestätigt die Schwere dieses Mangels und zeigt, dass im Jahr 2023 570.000 Arbeitsplätze unbesetzt blieben.
Dieses Arbeitskräftedefizit beeinträchtigt das wirtschaftliche Potenzial des Landes. Das IW prognostiziert bis 2027 einen Produktionsausfall in Höhe von 74 Milliarden Euro aufgrund von offenen Stellen.
„Für Unternehmen bedeutet das, dass sie ihr Produktionspotenzial verschwenden“, sagte IW. „Sie könnten eigentlich mehr produzieren, aber sie haben nicht das Personal dafür.“
Schlüsselspezialisierungen zur Behebung dieses Mangels
Deutschland hat mehrere Initiativen gestartet, um diesem Mangel zu begegnen. Eine bemerkenswerte Strategie besteht darin, Fachkräfte aus Indien anzulocken. Die indische Fachkräftestrategie wird im Rahmen der deutsch-indischen Regierungskonsultationen im Herbst vorgestellt.
Diese Initiative ist eine Gemeinschaftsinitiative des Auswärtigen Amtes, des Bundesarbeitsministeriums, deutscher Unternehmen, Landesregierungen und weiterer Ministerien.
„Diese Fachkräftestrategie wird in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt, dem Bundesarbeitsministerium, der deutschen Wirtschaft, den Ländern und anderen Ministerien entwickelt.“Dies erklärte Hubertus Heil, deutscher Arbeitsminister.
Deutschland hat außerdem einige Einwanderungsbestimmungen gelockert, um dem Arbeitskräftemangel besser entgegenzuwirken. Im Juni 2024 verdoppelte das Land die Zahl der jährlichen Arbeitsvisa im Rahmen der Westbalkan-Verordnung auf 50.000 Visa und bietet damit Bürgern aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, dem Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien mehr Möglichkeiten, in den deutschen Arbeitsmarkt einzusteigen.
Darüber hinaus soll mit der Einführung der Opportunity Card die Arbeitssuche in Deutschland für Nicht-EU-Bürger vereinfacht werden.
Was du wissen solltest
Ende dieses Monats berichtete Naira Metrics, dass Deutschland erwägt, ausländischen Fachkräften, die sich für eine Arbeit im Land entscheiden, Steuererleichterungen anzubieten. Diese Rabatte werden im Rahmen der „Wachstumsinitiative“ der Bundesregierung mit dem Ziel, mehr qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, in den ersten drei Beschäftigungsjahren auf 30 %, 20 % und 10 % ausgestaltet.
Diese Steuererleichterungen gelten als entscheidende Maßnahme zur Behebung anhaltender Engpässe in verschiedenen Sektoren des Landes. Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte, die Kürzung gelte nur für die ersten drei Beschäftigungsjahre, vorbehaltlich der Genehmigung und der formellen Umsetzung.
Lindner betonte,„Wir arbeiten daran, einen Steuerabzug für ausländische Fachkräfte während der ersten drei Jahre ihres Aufenthalts in Deutschland zu schaffen. Für Menschen, die als qualifizierte Fachkräfte hierher kommen, wird es Ermäßigungen von 30 %, 20 % und 10 % geben.“ Er wies außerdem darauf hin, dass die Einzelheiten der Berechtigung und der Kriterien für diese Rabatte noch nicht festgelegt seien und dass das Verfahren nach fünf Jahren einer Überprüfung unterzogen werde.
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