Deutschland und Algerien unterzeichnen ein Memorandum of Understanding zur künftigen Wasserstoffversorgung
- Zwei Länder beabsichtigen, eine bilaterale Wasserstoff-Task Force einzurichten
- Deutschland und die Europäische Union wollen erneuerbaren Wasserstoff aus Algerien importieren
- Bis 2030 mindestens 4 Millionen Tonnen pro Jahr für den H2-Südkorridor
LONDON (ICIS) – Deutschland und Algerien haben ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, wonach beide Länder im Rahmen der Energiepartnerschaft eine bilaterale Wasserstoff-Arbeitsgruppe gründen wollen, gab die Bundesregierung am 8. Februar bekannt.
Ziel der algerisch-deutschen Wasserstoff-Task Force ist es, die Bedingungen für die Produktion, Speicherung und den Transport von erneuerbarem Wasserstoff und seinen Derivaten zu verbessern.
Darüber hinaus wird Algerien beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff unterstützt.
Deutsche Wasserstoffstrategie
Laut der Wasserstoffstrategie des Landes wird Deutschland voraussichtlich der größte Knotenpunkt für die Wasserstoffnachfrage in Europa sein. Derzeit werden im Land 55 TWh pro Jahr verbraucht, wobei der Bedarf bis 2030 voraussichtlich 130 TWh pro Jahr erreichen wird.
Es wird jedoch damit gerechnet, dass bis zu 70 % des in Deutschland vorgesehenen Wasserstoffs importiert werden, da die heimische Produktion den heimischen Bedarf voraussichtlich nicht decken wird.
Die Importe sollen eine Mischung aus erneuerbaren Wasserstoffimporten über Pipelines und Offshore-Flüssen von erneuerbarem Ammoniak sein, das an Häfen in Deutschland und den Niederlanden geliefert wird.
Infolgedessen hat Deutschland mehrere Absichtserklärungen mit mehreren globalen Partnern unterzeichnet, um den Zufluss von erneuerbarem Wasserstoff und seinen Derivaten in das Land zu erleichtern. Die Umsetzung einiger dieser Absichtserklärungen soll noch vor Ende des Jahrzehnts beginnen.
Algerien verfügt über Wasserstoffpotenzial
Algerien rechnet damit, bis 2040 jährlich 40 Terawattstunden an erneuerbarem Wasserstoff zu produzieren, wobei die Mengen zwischen gasförmigem Wasserstoff über Pipelines, verflüssigtem Wasserstoff und erneuerbaren Wasserstoffderivaten aufgeteilt werden sollen.
Kurzfristig soll der H2-Südkorridor bis 2030 in Betrieb gehen und voraussichtlich mindestens 4 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr über Tunesien nach Italien transportieren können, wobei die Infrastruktur größtenteils wiederverwendet wird.