Deutschland unterstützt die Türkei in der Ägäis auf Kosten von Griechenland, einem Verbündeten der Europäischen Union
Griechenland kritisierte Deutschland für seine Unterstützung der Türkei, nachdem Berlin beschlossen hatte, sechs neue U-Boote an Ankara zu verkaufen, trotz der feindlichen Rhetorik des Landes.
Im Juni forderte der griechische Außenminister Nikos Dendias Berlin auf, die Bewaffnung eines Landes einzustellen, das wiederholt die Gebietsrechte der beiden EU-Mitgliedsstaaten Griechenland und Zypern verletzt hat.
Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wies den griechischen Antrag zurück und sagte, der Verkauf könne nicht gestoppt oder gar verzögert werden.
Nach Angaben des deutschen Ministeriums Thyssen ist das Unternehmen, das die sechs U-Boote U-214 baut, an einen Vertrag aus dem Jahr 2002 gebunden.
Was ist das Ziel der Türkei?
Der östliche Mittelmeerraum ist eine Region von großer geopolitischer Bedeutung. Dazu gehören Militärstützpunkte, Erdgasvorkommen, Gaspipelines und Unterseekabel.
Es ist eine sensible und strategische Region, in der die Großmächte NATO und Russland seit Jahrzehnten konkurrieren.
In den letzten Jahren hat die Türkei als NATO-Mitglied in beide Richtungen gespielt: Sie bekennt sich zur NATO und fordert die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, während sie gleichzeitig das Raketensystem S-400 von Russland kauft.
Präsident Recep Tayyip Erdogan macht territoriale Ansprüche gegen zwei EU-Mitglieder geltend und fordert dann die EU auf, die Beitrittsverfahren zu beschleunigen.
Ankara versucht nun, seine Seemacht durch den Kauf neuer U-Boote aus Deutschland zu stärken, ein Schritt, der zeigt, dass es im östlichen Mittelmeer seine Macht projizieren will.
Dies zeigt Griechenland nicht nur, dass es die militärische Macht hat, seine unbegründeten Ansprüche in der Ägäis zu erfüllen, sondern auch einen besseren und größeren Platz in der internationalen militärischen und wirtschaftlichen Arena einzunehmen.
Türkei verstärkt ihre Marine قوته
Bisher fehlt es der Türkei an maritimen Herausforderungen. Obwohl seine Boden- und Luftstreitkräfte an bewaffneten Konflikten in Syrien und Libyen beteiligt waren, hinkte seine Marine weit hinterher.
Erdogan konzentriert sich jetzt auf seinen Charakter. Nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im tiefen Wasser, also in U-Booten.
Der Meeresboden des Mittelmeers ist zu einer Arena widersprüchlicher Interessen geworden, sei es für die Exploration von Erdgas und Öl, aber auch als Unterwasserautobahn für Gaspipelines und Stromkabel.
Es ist nicht nur die konventionelle Angriffsfähigkeit, die U-Boote zu einem wesentlichen Bestandteil der Kriegsführung macht, sondern sie ist auch grundlegend für die Bandbreite der Aktionen, die U-Boote ausführen können.
Solche Maßnahmen reichen vom Schutz strategischer Infrastruktur im Hintergrund bis hin zu Spezialeinheiten und nachrichtendienstlichen Operationen, sowohl vor Spionage als auch vor Spionageabwehr.
Griechenland beobachtet mit Sorge, wie Erdogan sein Marinearsenal aufstockt, da die U-Boot-Streitkräfte des Landes zahlenmäßig in der Überzahl sein werden, sobald die neuen deutschen U-Boote U-214 in Betrieb sind.
Konkret können diese U-Boote betrieben werden, ohne an die Oberfläche steigen zu müssen, um den Sauerstoff zu erreichen, der den Dieselmotor versorgt (sogenannter anaerober Antrieb).
So kann das Schiff wochenlang ungesehen und nahezu ohne Geräuschemissionen unter Wasser segeln. Eine Technik, auf die sich deutsche Ingenieure konzentrierten.
Griechenland hat die gleichen U-Boote
Projekt U-214 wurde nach Griechenland verkauft. Die griechische Marine hat vier U-Boot-Einheiten im Einsatz und alle sind mit diesen Technologien ausgestattet.
Deutschland unterstützt die Türkei jedoch, indem es sich bereit erklärt, diese Schiffe in türkischen Werften zu bauen und diese Technologie an Ankara zu verkaufen, wodurch der Vorteil Athens in diesem Moment praktisch eliminiert wird.
Die Eskalation im östlichen Mittelmeer zeigt, dass die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei immer sehr hoch sind, insbesondere wenn es um Rechte auf See geht.
Da die Türkei sich dem Seerecht und internationalen Verträgen widersetzt und griechische Hoheitsgewässer – sogar Inseln – als ihr eigenes beansprucht, wünscht sich Athen als Letztes eine Stärkung der türkischen Marine, insbesondere unter Wasser.
Trotz der Forderungen Griechenlands, die Militärexporte der EU nach Ankara zu stoppen, unterstützt Deutschland die Türkei weiterhin.
Deutschlands Strategie ist es, Meinungsverschiedenheiten mit Erdogan zu vermeiden, sowohl in Einwanderungsfragen als auch aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen, da der U-Boot-Deal mehrere Milliarden Euro wert ist.