Deutschland zeigt sich offen für Beteiligung am EU-Haushalt – EURACTIV.com
Während Bundesfinanzminister Christian Lindner die Aufforderung der EU-Kommission an die Mitgliedsstaaten, zur Überprüfung des mehrjährigen Finanzrahmens weitere 65,8 Milliarden Euro beizusteuern, ignorierte, seien die Diskussionen noch lange nicht abgeschlossen, teilte das Büro von Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch mit.
Aufgrund der hohen Inflation und des Krieges in der Ukraine hat die EU-Kommission ihre Mitgliedstaaten im Rahmen einer Überprüfung des mehrjährigen Finanzrahmens um zusätzliche 65,8 Milliarden Euro gebeten.
Allerdings stieß der Vorschlag im deutschen Finanzministerium schon vor seiner endgültigen Veröffentlichung auf taube Ohren, da der fiskalpolitische Restriktionsminister Lindner versicherte, er werde kein neues Geld für Brüssel unterzeichnen.
Aber Schultz‘ Büro sagte am Mittwoch, dass die Diskussionen zu diesem Thema kurz vor dem Abschluss stünden.
Alle Mitgliedstaaten sind derzeit dabei, diese Fragen zu prüfen [proposals] intensiviert“, sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter am Mittwoch in Berlin und fügte hinzu, dass „die Vorschläge sehr aktuell sind“.
Kurz bevor die Europäische Kommission ihren Vorschlag vorlegte, kündigte Lindner präventiv an, dass es für Deutschland keine Möglichkeit gebe, seinen Beitrag zum EU-Haushalt zu erhöhen.
Lindner, der sich selbst als „freundlichen Falken“ bezeichnete, sagte, dass wir „aufgrund der notwendigen Kürzungen unseres Staatshaushalts derzeit keine zusätzlichen Beiträge zum EU-Haushalt verpflichten können“.
Ein hochrangiger Regierungsbeamter machte jedoch später einen Rückzieher und sagte: „Wir wollen nicht individuell im Voraus festlegen.“ [financial] Bereiche jetzt.“
Diese Trennlinie zwischen dem fiskalkonservativen Lindner und seinen Koalitionsparteien ist in jüngster Zeit auf nationaler Ebene deutlich geworden.
Ende Mai stellte Lindner aggressive Sparziele für die deutschen Ministerien vor, um die derzeitige Haushaltslücke von 20 Milliarden Euro zu schließen. Seitdem hat Lindner seinen Ansatz zur Hai-Werbung etwas abgemildert. Allerdings bleibt das Thema in der Bundesregierung umstritten.
Nach einem langwierigen Einigungsprozess wird der deutsche Haushalt nächste Woche unterzeichnet – spätestens vor der parlamentarischen Sommerpause.
(Kjeld Neubert | EURACTIV.de)