Die Berliner Filmfestspiele sind in einen antisemitischen Streit verwickelt, und deutsche Beamte leiten eine Untersuchung ein
Die Berliner Filmfestspiele, die die Crème de la Crème der Filmwelt in der deutschen Stadt zusammenbrachten, befinden sich nun aus einem ganz anderen Grund im Auge des Sturms.
Das 74. jährliche Filmfestival, auch bekannt als Berlinale, das vom 15. bis 25. Februar stattfindet, steht Berichten zufolge wegen eines antisemitischen Streits unter Beobachtung, und eine deutsche Agentur ermittelt bereits.
Laut einem Bericht in Agence France-PresseBei der Preisverleihung am vorletzten Tag der Berlinale 2024 wurden mehreren Preisträgern vorgeworfen, im Zusammenhang mit dem israelischen Militärangriff, der nach einem Angriff der palästinensischen Militantengruppe Hamas begann, auf der Bühne antisemitische Äußerungen abgegeben zu haben.
Der palästinensische Regisseur Basil Adra sagte auf der Bühne unter tosendem Applaus des Publikums, dass das palästinensische Volk von Israel „abgeschlachtet“ werde.
Um das Feuer noch weiter anzuheizen, applaudierten Kulturministerin Claudia Roth und Berlins Bürgermeister Kai Wegener den Äußerungen von ADRA, von denen am nächsten Tag Fotos in den lokalen Massenmedien veröffentlicht wurden.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Deutschland mit seiner dunklen Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg, als die Nazis Millionen von Juden ermordeten, Israel nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober nachdrücklich unterstützte.
Da die Äußerungen von ADRA für Aufsehen sorgten, gingen die Organisatoren schnell auf Schadensbegrenzungsmodus und gaben eine Erklärung heraus, dass die Aussagen der Gewinner „unabhängige und individuelle Meinungen seien (die) in keiner Weise die Position des Festivals widerspiegeln“.
Es sei darauf hingewiesen, dass bei dem Hamas-Angriff am 7. Oktober in Israel mehr als 1.100 Menschen getötet wurden, die meisten davon Zivilisten.
Im Gegensatz dazu tötete Israels militärische Vergeltungsoffensive nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums mehr als 29.000 Menschen in Gaza, die meisten davon Frauen und Kinder.
Obwohl die Veranstalter der Berlinale 2024 eine Untersuchung gegen antisemitische Äußerungen eingeleitet haben, lässt die Kontroverse nicht nach.
Die Agentur zitierte Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Montag in Berlin mit den Worten: „Es ist inakzeptabel … ganz zu schweigen vom Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober.“
Hoffmann sagte auch, dass Bundeskanzler Olaf Scholz „einig ist, dass eine solche einseitige Haltung nicht weitergehen darf.“
(Veröffentlicht 27. Februar 2024, 11:32 Europäische Sommerzeit)