Die Berliner Filmfestspiele verbieten mit dem Iran verbundene Unternehmen und Medien
TEHERAN – Filmunternehmen, Delegationen und Journalisten, die für Medien mit direkten Verbindungen zur iranischen Regierung arbeiten, dürfen nicht an den 73. Internationalen Filmfestspielen Berlin – Berlinale teilnehmen.
Die Organisatoren sagten in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung, dass die Entscheidung zur Unterstützung der Unruhen getroffen wurde, die den Iran in den letzten vier Monaten erfasst haben.
Der Iran betrachtete die Entscheidung als politisch motivierten Schritt und als Versuch, sich in die inneren Angelegenheiten des Iran einzumischen.
Auf der Grundlage der Erklärung wird das Festival keine Organisationen wie die Farabi Film Foundation, den Rundfunk der Islamischen Republik Iran und Zentren mit Verbindungen zur Organisation für die Verbreitung des islamischen Denkens akkreditieren.
Das Festival verhängte im vergangenen Jahr nach der Invasion des Landes in der Ukraine ein Verbot für von Russland unterstützte Unternehmen und Medien. Die Politik wurde auch bei den Festivals in Cannes und Venedig aufgeführt.
Das Verbot russisch unterstützter Unternehmen und Medien wird auch in diesem Jahr auf der Berlinale unterstützt, die vom 16. bis 26. Februar in der deutschen Hauptstadt stattfindet.
„Die Sirene“ der in Frankreich lebenden iranischen Regisseurin Sepide Farsi wird im Panorama gezeigt, einer Sektion des Festivals, die sich auf außergewöhnliches Kino konzentriert und traditionell ein Publikumsliebling ist und dank ihres Publikumspreises die größte Jury des Festivals hat.
Der Film „Gate of Dreams“ des iranischen Regisseurs Negin Ahmadi wird im Wettbewerb „Generation 14plus“ antreten.
2010 sorgte die Entscheidung der Berlinale, den iranischen Regisseur Jafar Panahi für die Jury auszuwählen, für Konflikte zwischen den Veranstaltern und dem Iran.
Ein Gericht untersagte Panahi Auslandsreisen wegen des Vorwurfs, Kundgebungen, Verschwörung und Propaganda gegen die iranische Regierung abzuhalten.
Die Berlinale hob den iranischen Filmemacher Panahi am Eröffnungstag mit einem leeren Stuhl in der Jury-Pressekonferenz hervor.
Daraufhin verließ eine iranische Filmdelegation das Festival vorzeitig aus Protest gegen den Umzug.
Bild: Ein Fußgänger geht an einer Berlinale-Bären-Werbung vorbei, die die 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin markiert – Berlinale in der Nähe des Festivalkinos in Berlin, Deutschland, 8. Februar 2017 (Reuters/Fabrizio Bench)
mm/gieren