Die Deutsche Bahn will nach massiven Verlusten Tausende Stellen abbauen
Der deutsche Bahnbetreiber beabsichtigt, rund 9 % seiner Mitarbeiter zu entlassen, nachdem seine Nettoverluste im ersten Halbjahr 2024 auf Jahresbasis um etwa das 16-Fache gestiegen sind.
Die Deutsche Bahn bereitet den Abbau von 30.000 Stellen in den nächsten fünf Jahren vor, wobei in diesem Jahr 1.500 Stellen wegfallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Die Verluste belaufen sich auf rund 9 % der Gesamtzahl der Beschäftigten der Deutschen Bahn, wobei vor allem Verwaltungsfunktionen betroffen sein werden.
Extreme Wetterbedingungen, Streiks und notwendige Investitionen zur Reparatur des veralteten Eisenbahnnetzes haben die Rentabilität des Bahnbetreibers in diesem Jahr beeinträchtigt.
Vor Bekanntgabe des Stellenabbaus gab die Deutsche Bahn bekannt, dass ihr Nettoverlust im ersten Halbjahr 1,2 Milliarden Euro betrug.
Dem steht ein Verlust von 71 Millionen Euro gegenüber, der im gleichen Zeitraum des Vorjahres verzeichnet wurde.
Auch die Betriebsverluste im Kerngeschäft beliefen sich auf 1,2 Milliarden Euro, verglichen mit 339 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023.
Die Deutsche Bahn strebt nun ein jährliches operatives Ergebnis, genauer gesagt das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern, von rund einer Milliarde Euro an. Im März erwartete das Unternehmen, dass dieser Gesamtbetrag eine Milliarde Euro überschreiten würde.
Zudem senkte das Unternehmen seine Umsatzprognose leicht und erreichte damit die Vorjahresprognose von 45 Milliarden Euro.
Positiv für das Unternehmen ist, dass die hoch verschuldete Deutsche Bahn im Rahmen eines neuen Programms zur Unterstützung der Eisenbahnerneuerung eine Rückzahlung in Milliardenhöhe vom deutschen Staat erwartet.
„Der DB-Konzern hat seine Investitionen in das Schienennetz und die Verbesserung des Schienenangebots im ersten Halbjahr 2024 durch eine deutliche Aufstockung der staatlichen Fördermittel erneut erhöht“, heißt es in einer Mitteilung des Betreibers.
Das Unternehmen gab an, im ersten Halbjahr des Jahres 4 Milliarden Euro in seine Schienennetze und -dienste investiert zu haben, was einer Steigerung von 35 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Nach Jahrzehnten der Unterinvestition sagte CEO Richard Lutz, das Netzwerk sei nun „veraltet“ und „anfällig für Ausfälle“.
Derzeit hofft die Regierung, bis 2037 30 Milliarden Euro für Sanierungen auszugeben.
Dies stellt eine Reduzierung gegenüber dem bisherigen Ziel von 45 Milliarden Euro dar, das aufgrund von Bedenken hinsichtlich der deutschen Schuldenlast gestrichen wurde.
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