Die deutsche Stadt Wuppertal sucht nach grünem Licht für die Erforschung der Geothermie
Der Wuppertaler Energieversorger hat nun die Genehmigung für eine seismische Explorationskampagne beantragt, um das lokale geothermische Potenzial besser beurteilen zu können.
Nach einer gemeinsamen Studie von Wuppertaler Stadtwerke GmbH (WSW) und Fraunhofer-Institut für Energieinfrastruktur und Geothermie (Fraunhofer IEG) deuten Daten auf geothermisches Potenzial im nördlichen Wuppertal hin. Daher hat der Stadtversorger nun die Genehmigung einer seismischen Kampagne beantragt, um dieses Potenzial weiter zu erforschen und zu charakterisieren, das später für die Erdwärmenutzung genutzt werden kann.
Ende 2022 begannen WSW und Fraunhofer IEG mit einer gemeinsamen Untersuchung des geothermischen Ressourcenpotenzials in der Region, indem sie vorhandene geologische Daten untersuchten und Untergrundmodelle erstellten. Basierend auf den Daten und anschließenden Simulationen gibt es tatsächlich eine geothermische Quelle innerhalb der Kalksteinschichten in einer Tiefe von etwa 2.000 Metern nördlich von Wuppertal. Es wird erwartet, dass die Temperaturen in den geothermischen Flüssigkeiten dieser Formation zwischen 60 und 80 Grad Celsius liegen.
Um die Tiefe und Lage der Kalksteinschichten besser bestimmen zu können, plant WSW nun eine seismische Untersuchungskampagne. Die Genehmigungen für diesen Prozess sind immer im Gange. Die in dieser Kampagne enthaltenen Informationen werden dazu beitragen, die vom Fraunhofer IEG erstellten Modelle zu testen und zu hinterfragen. WSW versichert den Anwohnern, dass sie vorab informiert werden, bevor solche Untersuchungen auf ihren Straßen durchgeführt werden.
WSW bestätigt außerdem, dass die Entscheidung über die Möglichkeit der Entwicklung des Geothermieprojekts erst nach der Explorationskampagne fallen wird. Ziel ist es, bis Herbst eine endgültige Entscheidung zu treffen. Angesichts der erwarteten Kosten von bis zu 20 Millionen Euro für Tiefbohrungen will WSW die Unsicherheit durch umfangreiche Recherchen vor Bohrbeginn verringern.
Von diesem Zeitpunkt an wird es auch noch einige Zeit dauern, bis das Projekt vollständig umgesetzt ist. „Es wird voraussichtlich noch zehn Jahre dauern, bis die ersten Megawattstunden Wärme einfließen“, sagte Dominic Propper von WSW.
Wuppertal ist eine Stadt im Bundesland Nordrhein-Westfalen, die kürzlich einen Geothermie-Masterplan veröffentlicht hat, der eine Strategie für die Entwicklung der Geothermie in der Region in den kommenden Jahren vorgeben soll. Ziel von NRW ist es, 15-20 % des Wärmebedarfs durch Geothermie zu decken.
Quelle: WDR.de