Die deutsche Wirtschaft bereitet sich in diesem Jahr auf eine kräftige Erholung vor
Die deutsche Wirtschaft steht nach Angaben der Bundesbank für eine kräftige Erholung in der zweiten Jahreshälfte bereit und dürfte bereits im Sommer das Vorkrisenniveau erreichen.
Die aktualisierten Prognosen der Notenbank, die zweimal im Jahr veröffentlicht werden, sind optimistischer als noch im Dezember. Sie gehen davon aus, dass Europas größte Volkswirtschaft in diesem Jahr um 3,7 Prozent und im Jahr 2022 um 5,2 Prozent wächst.
„Die deutsche Wirtschaft überwindet die Coronavirus-Krise“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann in einer Erklärung.
Die Eindämmung der Epidemie „wird erhebliche Nachwirkungen haben, insbesondere im privaten Konsum sowie in den von den Maßnahmen besonders stark betroffenen Dienstleistungssektoren“.
Am Donnerstag erneuerte die Europäische Zentralbank ihr Versprechen, die Anleihekäufe zu beschleunigen, obwohl sie ihre Prognose für die Wirtschaft der Eurozone nach oben revidierte. Außerdem gab sie erstmals seit Dezember 2018 bekannt, dass die Risiken für die Zukunft der Region „weitgehend ausgewogen“ seien.
Die Entscheidung der politischen Entscheidungsträger, mehr Anreize zu bündeln, spiegelt die Entschlossenheit der Europäischen Zentralbank wider, die Erholung zu festigen und gleichzeitig den sich schnell ändernden Erwartungen im Zuge der Wiedereröffnung der Volkswirtschaften Rechnung zu tragen.
In Deutschland haben Restaurants, Cafés und Geschäfte nach und nach den Betrieb wieder aufgenommen, nachdem niedrigere Infektionsraten die Aufhebung der Beschränkungen erlaubt hatten.
Der robuste verarbeitende Sektor des Landes sieht sich jedoch weiterhin zunehmenden Herausforderungen durch Beschränkungen der Lieferkette ausgesetzt, die nach Angaben der Bundesbank im zweiten und dritten Quartal nur allmählich gelockert werden und das Exportwachstum noch einige Zeit dämpfen werden.
Der private Konsum dürfte die wichtigste Triebfeder der Rallye bleiben.
In Bezug auf die Inflation hielt das Unternehmen an seiner Position fest, dass die aktuellen Preisschwankungen in einigen Bereichen durch vorübergehende Faktoren verursacht werden, darunter eine Rückkehr zu höheren Mehrwertsteuersätzen, neue CO2-Emissionszertifizierungen und ein starker Anstieg der Energie- und Lebensmittelkosten.
Allerdings beschleunigte sich das Preiswachstum im Mai auf 2,4 Prozent und ermutigte Kritiker in Deutschland, ihre Stimme zur Politik der Europäischen Zentralbank zu erheben. Weidmann räumte ein, dass weitere Preiserhöhungen kommen werden.
„Die Inflationsraten werden gegen Ende des Jahres voraussichtlich vorübergehend 4 Prozent erreichen“, sagte er. – Bloomberg