Die deutsche Wirtschaft steckt weiterhin in der Rezession Pop
Die heutigen Zahlen werden wenig dazu beitragen, die aktuelle Debatte darüber zu beruhigen, ob Deutschland erneut zum kranken Mann Europas geworden ist oder nicht. Tatsächlich ist die deutsche Wirtschaft seit Beginn des Krieges in der Ukraine nur in zwei der letzten sechs Quartale gewachsen. Noch schlimmer ist, dass die Wirtschaft mehr als drei Jahre später immer noch kaum über dem Niveau vor der Pandemie liegt. Allein diese Daten bestätigen, dass die deutsche Wirtschaft zumindest zu den schwächelnden Volkswirtschaften der Eurozone gehört. Für diese schwache Wachstumsleistung gibt es eine lange Liste von Erklärungen: zyklischer Gegenwind durch die Inflation, anhaltend hohe Energiepreise und Energieunsicherheit, steigende Zinsen und die sich wandelnde Rolle Chinas von einem florierenden Exportziel zu einem Konkurrenten, der weniger deutsche Produkte benötigt. . Aber es gibt auch bekannte strukturelle Herausforderungen, die von demografischen Faktoren über die Energiewende bis hin zu mangelnden Investitionen reichen.
Mit Blick auf die Zukunft ist es unwahrscheinlich, dass zyklischer Gegenwind oder strukturelle Herausforderungen in absehbarer Zeit verschwinden oder sich ändern. In diesem Zusammenhang sollte die jüngste Verbesserung des Ifo-Index nicht überbewertet werden. Es ist eher ein Ausdruck dafür, dass die Wirtschaft auf niedrigem Niveau ihren Tiefpunkt erreicht hat, und kein Anzeichen für eine kräftige Erholung. Die anhaltende Straffung der Geldpolitik der EZB, das Ausbleiben einer Umkehr des Lagerzyklus und neue geopolitische Unsicherheiten werden die deutsche Wirtschaft weiterhin unter Druck setzen. Strukturelle Schwächen haben sich über mindestens ein Jahrzehnt aufgebaut, so dass eine schnelle Trendwende kaum zu erwarten ist. Daher scheint es, dass die deutsche Wirtschaft nicht nur in diesem, sondern auch im nächsten Jahr im Zwielicht zwischen leichter Schrumpfung und Rezession bleiben wird.