Die Energieregulierungsbehörde warnt vor Gasengpässen in Deutschland im Januar und Februar
Berlin
Die deutsche Energieregulierungsbehörde warnte am Montag, dass Deutschland in den ersten Monaten des nächsten Jahres mit Gasengpässen konfrontiert sein könnte.
Klaus Müller, Leiter der Bundesnetzagentur, sagte, die Energieversorgung von Haushalten und Unternehmen sei unzureichend und bleibe nur 5 % unter dem Verbrauch des Vorjahres.
Der Süddeutschen Zeitung sagte er: „Wir werden wahrscheinlich erst in zwei, drei Wochen im Drehbuch Alarm schlagen müssen. Aber das kann nicht den ganzen Januar und Februar so weitergehen.“
Müller betonte, dass deutsche Haushalte und Unternehmen den Gasverbrauch um 20 % senken sollten, um Engpässe in den kommenden Monaten zu vermeiden.
Er warnte davor, dass der kalte Winter, die erhöhte Gasnachfrage in den Nachbarländern und die Möglichkeit von Sabotageakten gegen die Energiestruktur zu einer Gasknappheit im Land führen könnten.
Deutschland, die größte Volkswirtschaft der Europäischen Union, sieht sich aufgrund des andauernden russisch-ukrainischen Krieges mit einer akuten Energiekrise konfrontiert, die zu Unterbrechungen der Gasversorgung geführt und die Energiepreise auf Rekordhöhen getrieben hat.
Obwohl die Gasspeicheranlagen des Landes im vergangenen Monat voll ausgelastet waren, fielen die Speicherniveaus diese Woche unter 88 %, da der Verbrauch aufgrund unterdurchschnittlicher Temperaturen stark anstieg.
„Insgesamt sieht die Bundesnetzagentur die Lage weiterhin als angespannt an und kann eine weitere Verschärfung der Lage nicht ausschließen“, heißt es in ihrem am Montag veröffentlichten Bericht der Netzregulierungsbehörde.
Es warnte vor einem „nationalen Gasversorgungsnotfall“ in den kommenden Monaten, wenn der Verbrauch nicht um mindestens 20 % gesenkt wird und geplante LNG-Terminals Anfang 2023 in Betrieb gehen.
Die Bundesregierung versucht, die Energiekrise zu bewältigen, indem sie mehr Gas aus Norwegen kauft und die Pipeline-Importe aus Belgien und den Niederlanden erhöht.
Um genug LNG zu erhalten, um russisches Gas vollständig zu ersetzen, baut Berlin außerdem sieben Terminals in norddeutschen Häfen.
Seit den Explosionen in den Unterwasserpipelines von Nord Stream im September importiert Deutschland kein Gas mehr aus Russland.
Vor Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar lieferte Russland etwa 55 % des deutschen Erdgases.
Die Koalitionsregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich den westlichen Sanktionen gegen Moskau angeschlossen und auch Pläne angekündigt, die Abhängigkeit von russischer Energie zu beenden.
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