Die Erholung im Frühjahr in Deutschland wurde durch die hohe Arbeitslosigkeit gedämpft
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai stärker als erwartet gestiegen und hat die Hoffnungen auf eine Erholung in der größten Volkswirtschaft der Eurozone gedämpft.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt um 25.000 gestiegen, während ein Anstieg um 10.000 erwartet wurde.
„Die Frühjahrserholung hat dieses Jahr noch nicht richtig begonnen“, sagte Andrea Nahles, Direktorin des Bureau of Labor. „Es ist noch viel Zeit, sich zu verbessern.“
Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,9 Prozent. Im Mai gab es 702.000 Arbeitsplätze, 65.000 weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der Berufe mit offensichtlichem Fachkräftemangel sank leicht von 200 auf 183 betroffene Berufe. Auch der Fachkräftemangel ging zurück. Im Hoch- und Fassadenbau sowie für Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik.
Allerdings deutet dies laut Nalis nicht auf einen langfristigen Trend hin. „Aufgrund der demografischen Entwicklung werden auch in den kommenden Jahren viele qualifizierte und erfahrene Fachkräfte den Arbeitsmarkt verlassen“, sagte sie.
• Er warnte die „faulen“ Deutschen, dass sie härter arbeiten müssten
Letzten Monat prognostizierte das deutsche Wirtschaftsinstitut IW, dass die Wirtschaft im Jahr 2024 trotz eines positiven Jahresauftakts in eine Rezession geraten und immer noch hinter den europäischen Pendants zurückbleiben werde. Vor allem das verarbeitende Gewerbe und der Bausektor stecken seiner neuesten Analyse zufolge weiterhin in der Rezession fest. Der einzige Lichtblick wird der Konsum sein, der bei sinkender Inflation steigt.
„Das reicht nicht aus, um einen echten Aufschwung zu erreichen, sondern es müssen endlich Investitionen getätigt werden“, sagte Michael Groemling, Ökonom am Institut [in investment] „Es hat sich mittlerweile weiterentwickelt.“
Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent, was die schwächste Entwicklung unter den großen Volkswirtschaften in der Eurozone darstellte, da steigende Energiekosten, schwache globale Aufträge und rekordhohe Zinsen ihren Tribut forderten.