Die Kronensituation in Sachsen: Die Triage-Aussage sorgt für Aufruhr
Findet die Triage bereits in Sachsen statt – eine Situation, in der Ärzte entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen sollen? Die Aussage des Klinikdirektors macht viel Aufhebens – das Krankenhaus sieht an seinen Grenzen Intensivmedikamente.
Kein Bundesland ist derzeit so stark von der Koronarpandemie betroffen wie Sachsen. Laut Robert Koch-Institut liegt die siebentägige Inzidenz bei 100.000 Einwohnern derzeit bei 407,1 – mit schwerwiegenden Auswirkungen auf das Gesundheitssystem.
Berichte, dass der Ärztliche Direktor der Oberlausitzer Bergland-Klinik, Mathias Mengel, offenbar in einem Online-Forum über Triage sprach, sorgten für Aufsehen. Tria bedeutet, dass Angehörige der Gesundheitsberufe aufgrund begrenzter Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen sollen.
Ein Reporter des Deutschlandfunks schrieb am Dienstag auf Twitter, Mengel habe gesagt, die Zittau-Klinik müsse bereits mehrmals getestet werden. Der Grund sind zu kleine Lüftungsbetten.
„Wir mussten uns entscheiden, wer Sauerstoff bekommt“
Der Arzt sagte gegenüber dem T-Online-Nachrichtenportal: „In den letzten Tagen waren wir mehrmals in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht.“
Es werden Anstrengungen unternommen, um Patienten, für die keine Pflege besteht, in eine andere Klinik zu verlegen, sagte Mengel. Diese werden regelmäßig mit dem Hubschrauber nach Leipzig und Dresden transportiert, aber laut Mengel sind laut Deutschlandfunk-Reporter Alexander Moritz nicht alle Patienten transportabel.
Klinik: angespannte Situation
Das Management des Bergland-Klinikums bestätigte keine Triage-Berichte bei Patienten mit Koronararterien, gab jedoch an, dass die Versorgungssituation äußerst angespannt war.
Die Intensivmedizin stößt „an die Grenzen des Erschwinglichen“, sagte der Anbieter des Gesundheitszentrums des Landkreises Görlitz. Die Kapazität von zwei speziell angeordneten Koronarinfektionsstationen mit insgesamt 100 Betten in den beiden Klinikstandorten kann aufgrund von Personalmangel nicht erschöpft werden.
„Die bestmögliche Therapie“
Die Einrichtung betonte jedoch, dass alle Patienten, die in die beiden Krankenhäuser kamen, „die bestmögliche Therapie“ erhielten. Wenn Krönungsstationen keine Patienten mehr aufnehmen könnten, würden die Kranken in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Ist dies nicht mehr möglich, wird sich die ohnehin angespannte Situation erheblich verschlechtern.
Der Bezirk Görlitz ist einer der heißesten Orte in Deutschland. Nach Angaben des sächsischen Sozialministeriums lag die Inzidenz an sieben Tagen am Dienstag bei über 500. Nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sind derzeit acht der 52 Intensivpflegebetten im Landkreis frei (Stand 16. Dezember 2020), 11:19 Uhr.
Kretschmer spricht von einem „Hilferuf“
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer bezeichnete die Triage-Statements als „Hilferuf“. Die tägliche Arbeit in deutschen Krankenhäusern ist „extrem angespannt“. Schutzmaßnahmen erschweren die Arbeit, es gibt Personalmangel aufgrund von Krankheit oder Quarantäne.
Gleichzeitig verwies der CDU-Politiker auf „geltende ethische und medizinische Standards“. Danach werden die Arbeiten in Zittau und in ganz Sachsen durchgeführt. Es gibt keine davon abweichenden Covid-19-Regeln. Die medizinische Behandlung basiert immer auf individuellen Überlegungen.
Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping sagte, in Zittau habe ein „Weckruf“ begonnen, und die Verantwortlichen wollten zeigen: „Wir werden bald nicht mehr wissen, wie man Patienten versorgt“, sagte die in Dresden ansässige SPD-Politikerin die Peripherie einer Debatte im Landtag. Sie könne die Sache nicht selbst bestätigen, sagte Köpping.
Hans: „Ernsthaft kurz vor der Überlastung“
Auch aus anderen Regionen Deutschlands hören wir immer häufiger, dass das Gesundheitssystem an seine Grenzen stößt. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans sieht es „ernsthaft am Rande der Überlastung“.
Krankenhäuser haben „ihre Widerstandsgrenzen“ erreicht und es gibt bereits „erhebliche Hindernisse“ für das Pflegepersonal, sagte er in einer Regierungserklärung vor dem Landtag in Saarbrücken. „Wenn wir verhindern wollen, dass viele Menschen sterben, wenn wir verhindern wollen, dass unsere Ärzte und Krankenschwestern entscheiden müssen, wen sie behandeln sollen, müssen wir jetzt handeln.“
Das Inkrafttreten war nun unvermeidlich. „Wir müssen jetzt die Bremsen brechen“, betonte Hans. Das Ziel ist eine siebentägige Inzidenz von 50 und weniger: „Nur dann haben wir die Pandemie unter Kontrolle.“ Und erst dann konnten die Beschränkungen wieder beruhigt werden.
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