Die von Olaf Scholz geführte SPD erringt bei den Landtagswahlen im Saarland einen großen Sieg Deutschland
Die Mitte-Links-Partei von Bundeskanzler Olaf Schulz hat ihren ersten Wahltest seit ihrem Regierungsantritt bestanden, nachdem die Sozialdemokraten bei den Landtagswahlen im Saarland die seltene absolute Mehrheit erreicht hatten.
Angeführt von Anki Rellinger, einer ausgebildeten Juristin und ehemaligen Kugelstoßerin, gewannen die Sozialdemokraten am Sonntag in dem kleinen französischen Grenzstaat 43,5 Prozent der Stimmen.
„Es ist nicht nur eine winzige Mehrheit“, sagte sie dem Deutschlandfunk. „Das ist mit 29 Sitzen eine große Mehrheit.“ Das Ergebnis könnte theoretisch die erste Einparteienregierung im Saarland seit 1970 bedeuten, eine Seltenheit in der zunehmend zersplitterten politischen Landschaft Deutschlands.
Die konservative CDU, die das Saarland seit 1999 ununterbrochen regiert, erlitt mit einem Minus von 12 Prozentpunkten eine herbe Niederlage.
Ministerpräsident Tobias Hans hatte am Sonntagabend seinen Rücktritt angekündigt und aus dem Ergebnis „persönliche Konsequenzen“ gezogen.
Während sich die Umfragewerte der CDU landesweit angesammelt haben, nachdem der Wahlkämpfer Frederick Merz nach einer historischen Niederlage bei den Bundestagswahlen im vergangenen September die Parteiführung übernommen hatte, deutet das Ergebnis des Saarlandes darauf hin, dass eine Wiederbelebung der Mitte-Links-Partei mehr als nur Glück bringen könnte.
Besonders stark schnitt die SPD bei den typischerweise über 60-jährigen Konservativen ab, von denen diesmal 50 % Mitte-Links wählten, und erhielt auch eine beträchtliche Anzahl von Stimmen von ehemaligen linken Anhängern Die Linke.
Das Saarland galt einst als eine der wenigen Hochburgen der Linken in Westdeutschland, mit noch 21,3 % der Stimmen im Jahr 2009. Am Sonntag erhielt es jedoch nur noch 2,6 %, ein Minus von mehr als 10 Prozentpunkten, was den Austritt bedeutet der Landtag.
Die Wahl fand nur wenige Wochen statt, nachdem Oscar Lafontaine, ehemaliger sozialdemokratischer Premierminister der Region und Mitbegründer von D-Link, seine Parteimitgliedschaft abgegeben hatte und sich auf die Unterstützung der neuen Führung für den Export tödlicher Waffen in die Ukraine berief.
Die Grünen und die FDP, die auf Bundesebene mit den Sozialdemokraten koalieren, gewannen am Sonntag zwar leicht, verpassten aber knapp die Wahlhürde für die parlamentarische Vertretung.
Die rechtsextreme Alternative, die leichte Verluste hinnehmen musste, aber 5,7 Prozent der Stimmen erhielt, wird die kleinste der drei Parteien im nächsten Landtag sein.
Die Kontinuität des SPD-Aufschwungs wird bei den Landtagswahlen im CDU-geführten Schleswig-Holstein am 8. Mai und im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen am 15. Mai ernsthafter auf die Probe gestellt.
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