„Ein großes Derby“ – schließt St. Pauli HSV | NDR.de – Sport
Status: 30.10.2020 21:24 Uhr
Als FC St. Weder Pauli noch Hamburger SV, die spät ausgleichen konnten, waren mit der Auslosung zufrieden. Der HSV wartet seit 19 Jahren auf einen Heimsieg im Hamburger Derby.
„Es tut mir weh, dass wir uns für die Mühe nicht belohnt haben“, sagte HSV-Trainer Daniel Thioune, NDR. Sein Amtskollege Timo Schultz sagte: „Ich möchte immer gewinnen. Ich bin also nicht zufrieden mit der Auslosung.“
Kiezkicker hat nur ein Spiel verloren, aber jetzt haben sie bereits vier unentschieden gespielt. Vor 1.000 Zuschauern im Volksparkstadion zeigten die Gäste erneut eine Show mit viel Herz und Wut, aber nicht genug. Symbolisch das erste Tor 2: 1 acht Minuten vor dem Ende, gefolgt von einem schnellen Unentschieden. Der HSV, der noch ungeschlagene Tabellenführer, verhielt sich zerrissen und setzte dank des vierten Duos von Simon Terodde den 16. Saisonpunkt als kalt.
„Normalerweise verliert man ein Spiel wie dieses nach einem Schlag auf den Hals kurz vor dem Ende“, sagte Terodde. „Aber wir sind zurückgekommen. Morgen werden wir uns über das Problem freuen.“
St. Pauli Marvin Knoll beobachtete die 90 Minuten ebenfalls mit gemischten Gefühlen. „Wenn Sie kurz vor dem Ende den Vorteil haben, wollen Sie natürlich den Sieg“, sagte der Gastkapitän. „Es ist sehr, sehr bitter, dass wir das Tor so schnell kassiert haben. Aber als Fußballfan muss man sagen: Es war ein großartiges Derby.“
Terodde, einfach unverbesserlich
Die St. Paulians hatten mit viel Glauben begonnen und hätten wirklich die Führung übernehmen sollen. Nach einem schönen Zug und einem Fehler von HSV-Verteidiger Stephan Ambrosius kam Simon Makienok auf dem Elfmeterpunkt frei, aber Torhüter Sven Ulreich musste nicht einmal eingreifen (6.). Zuvor hatte der große Däne bereits einen Kopfball in der Nähe der Box platziert.
Wenig später nahm Makienok vom Topstürmer der zweiten Liga Objektunterricht. Josha Vagnoman schickte St. Paulis Max Dittgen mit einem einfachen Trick zum Rennen, sein Kreuz fand Terodde auf dem langen Pfosten und er konnte nicht zweimal mit dem Kopf durchsucht werden – 1: 0 (12.). Zweifellos versuchte St. Pauli, die Gelassenheit zu bewahren, aber er hatte Glück, dass er es nur acht Minuten später nicht mit 2: 0 schaffte. Diesmal ist die Post für Gäste gegen Terodde reserviert.
„Magier“ Zalazar schlägt erneut zu
Der Aluminiumkick war ein Weckruf für Kiezkicker, der dann die Linie im Spiel und ihre Chancen übernahm. In der 35. Minute fiel das verdiente Unentschieden, in dem Makienok seine Qualitäten unter Beweis stellte. Der Mittelstürmer verteidigte den Ball geschickt mit dem Rücken zum Tor und schloss ihn dann perfekt: St.’s Shooting Star. Pauli Rodrigo Zalazar hatte es eilig und traf die Ecke so hart, wie er es sich vorgenommen hatte.
St. Pauli dreht das Spiel, HSV trifft die Eiskälte
Der HSV versuchte es in der zweiten Halbzeit immer wieder energisch – meist auf der rechten Seite von Vagnoman. Das Kiezkicker-Match war angenehmer anzusehen. Das Spiel war jetzt offen, verlor aber immer mehr an Dynamik. Selbst fünf Schusswechsel in der 70. Minute brachten keine Erholung.
„Ich habe hier auch schon 0: 0 gespielt. Die Fans gingen in der 85. Minute nach Hause, weil es so langweilig war. Die 1.000 Zuschauer haben heute ein gutes Spiel gesehen, das ein volles Stadion verdient hat.“
Kapitän St. Paul Marvin Knoll
Aber plötzlich führte der heilige Paulus. Daniel-Kofi Kyereh traf auf Makienok und manövrierte mit seinen langen Beinen den Ball hinter Ulreich ins Netz (82.). Die weiß-braune Freude – vor der leeren Kurve der Gäste – war kaum verblasst, da sich der Ball bereits am anderen Ende des Netzes befand. Und wer hätte das Tor erzielen sollen, wenn nicht Terodde, der es nach dem Sturz von Jeremy Dudziak (84.) als cool beendete. Es war das Ende des ersten Corona-Derbys, es hatte keinen Sieger verdient.
Spieltag 6, 30.10.2020 18:30 Uhr
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