Eine spanisch-deutsche Allianz bietet das niedrigste Angebot für den Kauf einer vergewaltigten Verbrennungsanlage
Die jahrzehntelange Saga der 400 Millionen Euro teuren Migtab-Verbrennungsanlage, die den größten Teil von Maltas Siedlungsabfällen in Energie umwandeln wird, hat ein neues Kapitel aufgeschlagen, da ein spanisch-deutsches Konsortium das niedrigste Angebot für das Projekt abgegeben hat.
Nach Angeboten von vier verschiedenen Konsortien für das Projekt – eines der größten, das jemals von der maltesischen Regierung vergeben wurde – reichte ein Konsortium aus spanischen und deutschen multinationalen Unternehmen das günstigste Angebot ein.
Nach Angaben der Vertragsabteilung, die das Angebot in enger Zusammenarbeit mit der staatlichen Abfallbehörde WasteServ koordiniert, hat Maghtab Gdid Energija Nadifa ein Angebot von rund 395 Millionen Euro abgegeben, was etwas unter dem geschätzten Wert der Ausschreibung liegt.
Das Konsortium besteht aus Urbaser SAU, einem spanischen multinationalen Recyclingunternehmen mit Hauptsitz in Madrid und Aktivitäten in 28 Ländern, Gruppo Cobra, einem weiteren spanischen multinationalen Unternehmen, und dem deutschen Industrieausrüster Standardkessel Baumgarte GmbH SA.
Maghtab Gdid bat Energija Nadifa um etwa 28 Millionen Euro billiger als sein engster Konkurrent, Sacyr Industrial Operacion, ein weiteres spanisches Konsortium, das 422 Millionen Euro bot.
Zwei Konsortien – Paprec Energies aus Frankreich, zusammen mit der Maltese Bonnici Group (617 Mio. €) und Hitachi Zosen Inova AG aus Japan (983 Mio. €) – waren die anderen beiden, die sich beworben hatten.
Nach Angaben der Vertragsabteilung geht der Prozess nun in die Verhandlungsphase über.
Obwohl es sich um einen der größten Käufe handelt, die jemals von der maltesischen Regierung in Bezug auf den Wert vergeben wurden, bleiben öffentliche Informationen über die Operation zurückhaltend.
Mit drei Jahren Verspätung befindet sich das Projekt noch in der Anfangsphase, und die Regierung hat nicht angegeben, wann es in Betrieb gehen wird.
Die Notwendigkeit einer Verbrennungsanlage steht in Malta seit Jahrzehnten auf der Abfallagenda.
Malta ist einer der größten EU-Nachzügler in der Region mit der Deponierung, einer roten Linie in der EU und immer noch die vorherrschende Abfallentsorgungsart des Landes.
Durch das Projekt will die Regierung jährlich 192.000 Tonnen nicht wiederverwertbaren Hausmüll verbrennen und dabei 5 % des Energiebedarfs des Landes decken.