Der frühere VW Winterkorn-Chef äußert sich zum bevorstehenden Abgasskandal Ed und SZ kann möglicherweise nur in begrenztem Umfang verhandeln. Die Verhandlungen können sich dadurch hinziehen.
Von Philipp Eckstein, NDR
Der frühere VW-Chef Martin Winterkorn kann möglicherweise nur in begrenztem Umfang verhandeln. Bei einer Gerichtsverhandlung zum bevorstehenden Strafverfahren wegen des VW-Abgasskandals übermittelte sein Anwalt Informationen von Ed und „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) zwei Zertifikate.
Die Verteidiger der fünf Angeklagten und die Staatsanwaltschaft wurden zur Landgerichtssitzung nach Braunschweig eingeladen. Dort sollen Details zum nächsten Strafprozess gegen VW besprochen werden, der Ende Februar oder Anfang März im Rathaus von Braunschweig beginnen wird.
Die längste Dauer des Prozesses wurde befürchtet
Winterkorns Anwalt überreichte die beiden ärztlichen Atteste in einem versiegelten Umschlag. Winterkorns Gefolge wurde gesagt, er sei nicht bei bester Gesundheit. Es ist fraglich, ob er Tage vor Gericht verbringen kann. Dies kann bedeuten, dass sich der Prozess hinzieht.
Nach Angaben von Ed und die „Süddeutsche Zeitung“ erwarten von den Beteiligten, dass das Amtsgericht den Gesundheitszustand von Winterkorn durch einen speziell beauftragten Arzt oder eine Ärztin überprüft. Winterkorns Anwalt lehnte eine Stellungnahme ab. Das Gericht ließ auch einen Antrag unbeantwortet.
Dem ehemaligen VW-Chef wird unter anderem vorgeworfen, 2014 von der Manipulation von Abgasen erfahren zu haben. Danach verkaufte er weiterhin Dieselfahrzeuge mit hohen Schadstoffemissionen und täuschte damit Kunden und Behörden. Winterkorn gab mehrmals an, dass er keine Kenntnis von der Manipulation habe.
NDR-Informationen „Aktuell“ berichteten zu diesem Thema am 7. Oktober 2020 um 12:00 Uhr.