November 2, 2024

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Expansion in vielen Ländern: die Wiedergeburt der Atomkraft

Expansion in vielen Ländern: die Wiedergeburt der Atomkraft

In Deutschland soll das letzte Kernkraftwerk bis Ende 2022 außer Betrieb gehen. Andererseits halten viele andere Länder an der Kernenergie fest und wollen sogar ihren Anteil am Energiemix erhöhen.

Von Lothar Gries, boerse.ARD.de

Deutschland ist bei Atomausfällen weitgehend allein. Die Liste der Orte, an denen neue Kraftwerke gebaut werden, wird von China geführt. Laut Destatis (Bundesamt für Statistik) sind für die nächsten zehn Jahre 44 neue Systeme geplant. Allein im Jahr 2018 gingen im Land acht neue Reaktoren online. Bisher gab es in diesem Jahr nur einen, aber zehn weitere Reaktoren sind im Bau. Russland folgt mit 24 Bauprojekten von Kernkraftwerken, Indien hat 14 Anlagen gebaut.

Japan will auch viele der nach dem Unfall in Fukushima stillgelegten Kernreaktoren wieder in Betrieb nehmen und den Anteil der Kernenergie am Energiemix bis 2050 von sechs auf 22 Prozent erhöhen. Im Nahen Osten wurden die VAE das erste arabische Land, das im vergangenen August ein Kernkraftwerk in Betrieb genommen hat.

„Die ökologische Zukunft hängt auch von der Kernenergie ab“

Auch in Europa setzen viele Länder – auch und insbesondere in Bezug auf die Klimaziele des Pariser Abkommens – auf Kernenergie als notwendigen Bestandteil des Strommix. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat erst letzte Woche klargestellt, dass Frankreich an der Kernenergie festhalten will. „Unsere ökologische und energetische Zukunft hängt auch von der Kernenergie ab“, sagte er.

Er war nie ein Befürworter der Kernenergie, ging jedoch davon aus, dass dies in den kommenden Jahrzehnten eine Säule der Energiemischung sein sollte. Frankreich erzeugt rund 80 Prozent des benötigten Stroms aus Atomkraft.

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Rolls-Royce-Minireaktoren

Großbritannien hat auch nicht über Kernenergie geschrieben. Im Gegenteil. „Aktionsplan für Dekarbonizimi„Mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen im Land bis 2050 vollständig zu beenden, ist der Bau neuer Mini-Kernreaktoren geplant. 15 dieser von Rolls-Royce geplanten Reaktoren mit einer Leistung von 440 Megawatt – genug für 500.000 Einwohner versorgen Um die Stadt zu versorgen – muss in den nächsten neun Jahren online gehen.

Es gibt auch Expansionspläne in der Tschechischen Republik. Dort will die Regierung den Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung bis 2040 von derzeit rund 34 Prozent auf 50 Prozent erhöhen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des Kernkraftwerks Temelin. Umweltschützer halten diese Anlage, die nur etwa 60 Kilometer von Bayern und Österreich entfernt liegt, für störanfällig und gefährlich.

Silicon Valley auf dem Weg ins Nuclear Valley

Auf der anderen Seite des Atlantiks setzt der nächste US-Präsident Joe Biden ebenfalls auf die Aufrechterhaltung der Atomkraft. Während des Wahlkampfs sprach er sich für den Bau kleinerer, tragbarerer Minireaktoren aus. TerraPower, ein von Bill Gates gegründetes Unternehmen, will Kernkraftwerke mit einer Leistung von jeweils 345 Megawatt bauen.

TerraPower ist damit nicht allein. In Kalifornien arbeiten derzeit etwa 50 Anfänger an der Entwicklung neuer Nukleartechnologien. Experten sprechen bereits über das Nuclear Valley, das auf das Silicon Valley anspielt. Ingenieure experimentieren mit innovativen Kühlmethoden wie der Verwendung von flüssigem Natrium.

Die Renaissance der Kernenergie ist in vollem Gange, auch wenn die meisten Projekte viele Jahre in Anspruch nehmen werden. Ein Modell auch für Deutschland?

„Mach weiter Atomforschung“

Seit dem Ausbruch der Kronpandemie ist es zu diesem höchst kontroversen Thema in diesem Land still geworden. Zu Beginn des Jahres hat der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) dies kürzlich kommentiert und die Rückkehr Deutschlands zur Atomkraft nicht ausgeschlossen.

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„Ob dies notwendig ist, hängt von der Funktionsweise der Energierückgabe ab, ob die Kosten in Grenzen bleiben und die Versorgungssicherheit gewährleistet ist“, sagte der CDU-Politiker gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks in Deutschland. „Es ist eine Frage, die zehn oder fünfzehn Jahre lang auftaucht.“

Damit sich Bürger und Politiker frei entscheiden können, darf sich Deutschland nicht vollständig vom Thema zurückziehen. „Die Kernforschung muss weiterhin durchgeführt und finanziert werden. Wir müssen offen für Technologie bleiben. Dies bedeutet nicht, dass wir sofort neue Kraftwerke bauen werden. Aber wir müssen das Know-how dafür beibehalten.“

Das Kapitel ist geschlossen

Auch Volkswagen-Chef Herbert Diess, der sich ebenfalls für Atomkraft einsetzte, sorgte für Aufsehen. „Ich würde in Betracht ziehen, die Phase der nuklearen Abschaltung in Frage zu stellen, insbesondere weil wir immer noch nicht genügend erneuerbare Energiequellen haben“, sagte der Manager in einem Interview mit Tagesspiegel. Eine ähnliche Erklärung gab der Aufsichtsratsvorsitzende von Linde, Wolfgang Reitzle, ab. Die Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrats, Astrid Hamker, kritisierte die nukleare Störung als „Kurzschlussreaktion“.

Aber jetzt können sich auch die Kraftwerksbetreiber keinen Ausgang mehr vorstellen. Für RWE sei eine Verlängerung kein Thema mehr, sagte eine Sprecherin. Das Kapitel ist geschlossen. Eon will auch den Ausstieg aus der Atomkraft nicht erschüttern. „Im Interesse des Klimaschutzes müssen wir uns darauf konzentrieren, die Energiewende in allen Bereichen kontinuierlich und erfolgreich umzusetzen“, sagte ein Sprecher.

Ein möglicher Rückzug aus dem Phasenausfall wäre auch für das Klima von Vorteil, da der Bau neuer Kernreaktoren in der Regel viele Jahre dauert. In Finnland wird voraussichtlich nächstes Jahr ein neuer Reaktor in Betrieb gehen, dessen Bau vor 16 Jahren begonnen hat.

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Ato: boerse.ard.de


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