Fastfood aus der Bundesrepublik
Länder mit ähnlichen Regierungsstrukturen unterscheiden sich stark in politischen, sozialen, wirtschaftlichen und historischen Aspekten. Diese Unterschiede bestehen in den Systemen der Exekutive, Legislative und Judikative, den Wahlprozessen, der parlamentarischen Vertretung und den Arbeitsmethoden. Eine deutsche Universität hat kürzlich einen genaueren Blick auf das föderale System Deutschlands geworfen, das im Mittelpunkt dieses Artikels steht.
Deutschland ist etwa 2,5-mal größer und etwa dreimal bevölkerungsreicher als Nepal. Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt etwa 53.000 Dollar, etwa 40-mal mehr als in Nepal. Die deutsche Verfassung, das „Grundgesetz“, wurde im Mai 1949 verkündet. Demnach reicht die Geschichte des deutschen Föderalismus etwa 75 Jahre zurück.
Im Gegensatz zum Top-down-Ansatz Nepals operiert Deutschland nach einem Bottom-up-Modell des Föderalismus. Es besteht aus 16 Gebietskörperschaften, die als „Länder“ bekannt sind und einzeln „Land“ genannt werden. Die Macht ist zwischen Bund und Ländern verteilt. Die 11.000 Kommunalverwaltungen unterliegen der Autorität der Landesverfassungen.
Obwohl die Kommunalverwaltungen in Deutschland unter staatlicher Kontrolle stehen, verfügen sie über größere Macht in Politik, Wirtschaft, Planung, Verwaltung und Ressourcenverteilung als die Kommunalverwaltungen in Nepal. Die lokale Ebene ist für die meisten lokalen Servicebereitstellungs- und Infrastrukturentwicklungsfunktionen in Deutschland verantwortlich.
Der Bundesrat und der Bundestag
Die Länder haben großen Einfluss auf den deutschen Föderalismus. In Artikel 50 des Grundgesetzes heißt es: „Die Länder sind durch den Bundesrat an der Gesetzgebung und Verwaltung der Union sowie in Angelegenheiten der Europäischen Union beteiligt.“ Der Bundesrat fungiert als zweite parlamentarische Kammer oder Oberhaus, ähnlich der Nationalversammlung Nepals. Das Unterhaus des Parlaments bzw. Unterhauses ist der Bundestag.
Die Professorinnen Sabine Krupp, Kirsten Jørgensen und Johanna Schnabel von der Freien Universität Berlin teilten mir mit, dass einer der bemerkenswerten Aspekte des deutschen föderalen Modells im Gegensatz zu anderen föderalen Systemen die direkte Beteiligung der einzelnen Landesregierungen an den Entscheidungen des Bundes ist erfolgt durch den Bundesrat.
Darüber hinaus erklärten mir die Professoren Isabella Brühl und Harald Fahr von der Universität Potsdam, dass der Bundesrat zwei entscheidende Funktionen wahrnimmt: die Wahrung der Interessen der Staaten gegenüber der Union und indirekt auch der Europäischen Union. Es integriert auch die politische und administrative Expertise der Staaten in Gesetzgebung, Gewerkschaftsverwaltung und EU-Angelegenheiten.
Die Einzigartigkeit des deutschen Föderalismus ergibt sich aus der Zusammensetzung des Bundesrates, dessen Mitglieder von den Landesregierungen ernannt werden und je nach Bevölkerungszahl durch drei bis sechs Mitglieder vertreten werden, insgesamt also 69 Mitglieder.
Dr. Gabriel Krieger, Vorsitzender der DG-Ausschüsse des Bundesrates, sagte mir, dass alle Gesetzesvorlagen des Bundes zunächst dem Bundesrat vorgelegt werden müssten. Der Bundesrat führt die Vor- und Schlusslesungen von Gesetzentwürfen durch und verfügt im Gesetzgebungsverfahren über ein Vetorecht. In Fällen, in denen der Bundesrat mit den Änderungen des Gesetzentwurfs im Bundestag nicht einverstanden ist, geht die Sache an den Vermittlungsausschuss. Interessanterweise ist der Bundestag zwar etwa neunmal größer als der Bundesrat, der Vermittlungsausschuss schreibt jedoch eine paritätische Vertretung beider Kammern vor.
Der deutsche Föderalismus zeichnet sich durch die Förderung der Selbstverwaltung und die Einhaltung der Grundsätze der parlamentarischen Demokratie aus. Bundestagswahlen müssen zwei Monate vor Ende der Wahlperiode stattfinden. Zwischenwahlen sollten innerhalb von 60 Tagen stattfinden. Darüber hinaus muss innerhalb von 13 Tagen nach der Wahl eine Sitzung des Bundestages stattfinden. In Nepal beruft der Präsident auf Empfehlung der Regierung Parlamentssitzungen ein und beendet sie, manchmal sogar ohne Wissen des Sprechers. Die Regierung in Nepal versucht häufig, parlamentarische Verfahren zu umgehen, während in Deutschland der Parlamentspräsident die Befugnis hat, Ratssitzungen einzuleiten und zu vertagen. Die Rollen und Prozesse zwischen Bundestag und Bundesrat unterscheiden sich bei der Durchführung von Sitzungen. Wenn in Deutschland der Präsident, der Kanzler oder ein Drittel der Mitglieder des Bundestages eine Sitzung verlangen, muss der Präsident des Bundestages diese innerhalb von 13 Tagen einberufen.
Ein wichtiger Aspekt des deutschen Föderalismus besteht darin, dass Mitglieder des Bundesrates an Sitzungen des Bundestages teilnehmen können, während Mitglieder des Repräsentantenhauses nicht an Sitzungen des Bundesrates teilnehmen dürfen. Die parlamentarischen Systeme in vielen Ländern erlauben keine interparlamentarische Beteiligung, außer in Szenarien des Gemeinsamen Rates, was das Engagement des Bundestags für Föderalismus und Staaten unterstreicht.
Das Staatsoberhaupt in Deutschland ist der Bundespräsident, der Regierungschef der Bundeskanzler. Die Rolle des Präsidenten ist zeremonieller Natur, und in seiner Abwesenheit werden die Aufgaben vom Präsidenten des Senats übernommen – einer Struktur, die sich von anderen Staaten unterscheidet.
Der Präsident schlägt Kandidaten für das Amt des Bundeskanzlers vor, und der Kanzler ist nicht verpflichtet, Mitglied des Bundestages zu sein. Kanzlerkandidat wird in der Regel der Vorsitzende der Partei mit der Mehrheit der Abgeordneten im Bundestag. Sollte der Kandidat des Präsidenten keine Stimme erhalten, muss der Bundestag innerhalb von 14 Tagen einen Kanzler wählen. Wird in diesem Zeitraum keine Mehrheit bestätigt, finden Zwischenwahlen statt.
Bottom-up-Ansatz
Beim Verwaltungsföderalismus ist die Zustimmung der Länder erforderlich, wenn der Bund eine Änderung der Verwaltungsstruktur oder den Erlass weiterer Rechtsmittel beabsichtigt. Dem Bundesrat kommt nicht nur als Vertreter der Landesregierungen, sondern auch in einigen Verwaltungsangelegenheiten eine zentrale Rolle zu. Seine Genehmigung ist für Verwaltungsrichtlinien und -normen erforderlich.
Laut Professor Sabine Kohlmann und Jochen Franzke von der Universität Potsdam arbeiten 10 % der Beamten beim Bund, 55 % bei den Landesregierungen und die restlichen 35 % auf kommunaler Ebene. Diese Verteilung zeigt nicht nur die Stärke des Verwaltungsföderalismus, sondern unterstreicht auch die Bedeutung des Subsidiaritätsprinzips.
Obwohl die Bevölkerung Deutschlands dreimal so groß ist wie die Nepals, verfügt das Land nur über 15 Ministerien, während es in Nepal Dutzende sind. In deutschen Bundesländern gibt es in der Regel zwischen 8 und 10 Ministerien, doch viele Deutsche bezweifeln immer noch die Notwendigkeit, so viele Ministerien auf Bundes- und Landesebene zu haben. Nepal kann aus diesem Aspekt wichtige Lehren ziehen.
Im föderalen System Deutschlands sind die Sicherheitsaufgaben an die Länder delegiert, sodass diese über die Kontrolle der Personalverwaltung, ein Vetorecht bei der Ausarbeitung von Gesetzen und die Befugnis zur Ernennung von Richtern verfügen. Mit weniger als einem Jahrzehnt Erfahrung im Föderalismus kann Nepal aus der Untersuchung der verschiedenen Dimensionen des deutschen föderalen Systems viel lernen.
Wie von den Bundestagsabgeordneten, Ihrer Exzellenz Renate Künast und Ihrer Exzellenz Paul Lehreder, im Deutschen Bundestag vorgeschlagen, besteht ein entscheidender Schritt zur Stärkung des Föderalismus darin, die spezifischen Rollen der einzelnen Regierungsebenen zu klären. Die Öffentlichkeit sehnt sich nach Frieden, effektiver Dienstleistungserbringung, guter Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit und Entwicklung. Diese hochrangigen Mitglieder haben mit Bedacht darauf hingewiesen, dass Nepal aus den unterschiedlichen Föderalismusmodellen Deutschlands wertvolle Erkenntnisse gewinnen kann. Die Übernahme von Aspekten des deutschen Föderalismus könnte Nepal zu einer effektiven und integrativen Regierungsführung bewegen, was letztendlich seinen vielfältigen Regionen und seiner Bevölkerung zugute kommen würde.
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