Google-Mitarbeiter bilden die Gewerkschaft
D.Er hält das Alphabet um die Internetfirma Google nimmt eine Gewerkschaft. Eine Gruppe von Mitarbeitern kündigte am Montag die Gründung der „Alphabet Workers ‚Union“ an. Dylan Baker, ein Softwareentwickler des Unternehmens, bezeichnete den Umzug in einer Pressemitteilung als „historisch“.
Die Technologiebranche war bisher für Gewerkschaften ein schwieriger Bereich. In den letzten Jahren hat Aktivismus in der Belegschaft von Unternehmen wie Google und Amazon jedoch zunehmend an Bedeutung gewonnen, was sich beispielsweise in hochkarätigen Aktien äußerte. Das Erstellen von Google Unity bringt diesen Aktivismus in eine neue Dimension und verleiht ihm mehr Struktur.
Die Gewerkschaft schloss sich zunächst etwa 225 Mitarbeitern an, was nur einen sehr kleinen Teil der Belegschaft darstellt, die aus mehr als 130.000 Mitarbeitern besteht. Die Organisatoren hoffen auf eine breitere Unterstützung und sagen, dass ihre Gruppe allen Mitarbeitern offen steht. Diejenigen, die beitreten, müssen sich bereit erklären, einen Prozentsatz ihres Jahresgehalts als Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Nach Angaben der Organisatoren dauerte die Vorbereitung der Gründung der Gewerkschaft etwa ein Jahr.
Google wollte den Zusammenschluss verhindern
Es ist nicht ganz überraschend, dass Google jetzt das erste große amerikanische Technologieunternehmen ist, in dem ein Syndikat an einer breiten Front platziert werden möchte. Das Unternehmen war in den letzten Jahren wiederholten Widerstandsbewegungen seiner Belegschaft ausgesetzt. Zum Beispiel wurde eine Gruppe namens „Google Walkout for True Change“ gegründet, die im Herbst 2018 einen Streik mit Tausenden von Kollegen auf der ganzen Welt organisierte. Die Ursache war zu dieser Zeit die Behandlung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz durch Google. Es gab auch Proteste gegen die Projekte des Unternehmens mit der US-Regierung und gegen vorübergehende Pläne, eine zensierte Suchmaschine in China wieder anzubieten.
Diese Aktionen lösten offenbar einen Alarm in der Führung von Google aus. Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass die Gruppe ein Beratungsunternehmen engagiert hatte, das unter anderem dafür bekannt ist, seine Kunden daran zu hindern, Gewerkschaften zu gründen. Medienberichten zufolge versuchten Führungskräfte von Google im Jahr 2019, ein Treffen der Mitarbeiter in der Niederlassung Zürich zu verhindern, bei dem Fragen zu Gewerkschaften erörtert würden. Google entließ außerdem fünf Mitarbeiter, die sich als Aktivisten hervorgetan hatten. Das Unternehmen führte andere Gründe dafür an, aber das National Labour Relations Board kam kürzlich zu dem Schluss, dass er möglicherweise gegen das Arbeitsrecht verstoßen hat.
Google machte vor wenigen Wochen erneut Schlagzeilen wegen seiner Arbeitsumgebung, als Timnit Gebru, eine Forscherin für künstliche Intelligenz, sagte, sie sei entlassen worden, nachdem sie das Unternehmen in einer internen E-Mail kritisiert hatte. Medienberichten zufolge beschwerte sie sich unter anderem darüber, dass Google zu wenige Mitarbeiter aus unterrepräsentierten Gruppen anheuere.
Ähnliche Schritte bei Amazon
Auch in anderen Unternehmen gab es interne Proteste. IM Amazonas Eine Gruppe namens „Amazon Employees for Climate Justice“ übte Druck auf die Gruppe aus, sich stärker für den Klimaschutz zu engagieren. Im Zusammenhang mit der Kronpandemie hat sie Amazon gebeten, mehr für die Sicherheit der Mitarbeiter in Vertriebszentren zu tun. Amazonas-Arbeiter in einem Lagerhaus im Bundesstaat Alabama bereiten sich auf die Gründung einer Gewerkschaft vor und planen, in naher Zukunft unter den Arbeitern zu wählen.
Dies wäre das erste Gruppentreffen. Eine der bislang bekanntesten Gewerkschaften der Technologiebranche wurde im vergangenen Jahr auf der Kickstarter-Finanzierungsplattform gegründet. Bei Google wurde 2019 eine Gruppe externer Mitarbeiter im Büro in Pittsburgh organisiert.
Auf der Website der „Alphabet Workers ‚Union“ sagen einige Mitarbeiter ihr Wort und begründen, warum sie die Gewerkschaft für notwendig halten. Der Softwareentwickler Brian Ellis sagt beispielsweise, Google habe sein bisheriges Unternehmensmotto „Don’t Get Bad“ – „Don’t Get Bad“ aus den Augen verloren. Sein Kollege Derek Snyder beklagte sich über die Behandlung von Arbeitnehmern durch seinen Arbeitgeber, die „moralische und ethische Bedenken“ äußern. Die neue Gewerkschaft hat keine spezifische Liste von Anforderungen, aber sie behauptet, sie wolle mehr Demokratie und soziale Gerechtigkeit im Unternehmen gewährleisten.