Griechenland: Das Flüchtlingslager Moria brennt
Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos brach ein Feuer aus. Rettungskräfte versuchen, alle 12.000 Migranten auszulöschen und in Sicherheit zu bringen. Das überfüllte Lager befindet sich aufgrund von Corona unter Quarantäne.
In der Nacht brachen im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos und Umgebung mehrere Brände aus. Medienberichten zufolge brennen auch Wohncontainer, weshalb die Behörden die Evakuierung des Lagers anordneten. Viele der mehr als 12.000 Migranten flohen laut Rettungsdiensten alleine aus den Flammen.
Hilfsorganisationen und Freiwillige vor Ort berichteten in den sozialen Medien von Menschen, für die Rauch und Flammen ihre Fluchtwege abgeschnitten hatten. Laut der Nachrichtenagentur Reuters bekämpfen mindestens 28 Feuerwehrleute mit neun von Freiwilligen unterstützten Fahrzeugen die Flammen. Starke Winde, von denen einige bis zu 60 Stundenkilometer erreichen können, erschweren die Löscharbeiten.
Die Ursache ist noch unklar
Es gab verschiedene Aussagen über die Ursachen der Brände: Einige Lagerbewohner sprachen von Brandstiftung der Inselbewohner. Anderen Berichten zufolge zündeten Migranten selbst an und verhinderten dann, dass die Feuerwehr das Feuer löschte. Rettungskräfte bestätigten, dass einige der Lagerbewohner „Widerstand“ geleistet hatten. Es ist jedoch völlig unklar, ob sie aus Protest gegen die Sperrmaßnahmen absichtlich das Feuer entfacht haben. Das Lager befindet sich seit letzter Woche unter Quarantäne, da 35 Migranten jetzt positiv auf das Corona-Virus getestet wurden.
Die Rettungsdienste der Insel sind seit Dienstagabend rund 25 Kilometer nordwestlich von Moria mit einem großen Waldbrand beschäftigt.
Überfüllt und in Quarantäne
Das Flüchtlingslager Moria ist seit Jahren überfüllt, was Hilfsorganisationen immer wieder kritisieren. Nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums leben dort derzeit rund 12.600 Flüchtlinge und Migranten – mit einer Kapazität von nur 2.800 Plätzen.
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