In Deutschland sind seit 1950 23 % der Bevölkerung ausgewandert
Im Jahr 2021 werden 14,2 Millionen Menschen, die seit 1950 eingewandert sind, in Deutschland leben. Das teilt das Statistische Bundesamt mit Verweis auf den Kleinen Zensus mit. Der Anteil der Einwanderer an der Bevölkerung betrug demnach 17,3 %. Weitere 4,7 Millionen Menschen (5,7 Prozent) waren direkte Nachkommen von Einwanderern. Diese Personen sind selbst in Deutschland geboren, aber beide Elternteile sind seit 1950 nach Deutschland eingewandert. Der Anteil der Personen mit einer Auswanderungsgeschichte seit 1950 beträgt damit 23 Prozent.
Bei weiteren 3,7 Millionen (4,5 %) in Deutschland Geborenen ist seit 1950 ein Elternteil nach Deutschland eingewandert.
Im Vergleich mit der Europäischen Union lag Deutschland im Jahr 2021 mit einem Anteil von Einwanderern an der Bevölkerung von 17,3 Prozent zwar um 10,6 Prozent über dem Durchschnitt aller 27 Mitgliedsstaaten, belegte laut dem europäischen Statistikamt Eurostat aber den siebten statt den zweiten Platz Ort. obenstehendes. Die höchsten Anteile hatten Malta mit 22,3 Prozent, Zypern mit 22,1 Prozent und Schweden mit 21,9 Prozent. Die Länder mit dem niedrigsten Anteil an Einwanderern waren Bulgarien, Rumänien und Polen mit jeweils weniger als einem Prozent.
Das Statistische Bundesamt bestätigte, dass es sich um Ergebnisse für das Jahr 2021 handele. Die Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine seien noch nicht feststellbar.
Das Statistische Bundesamt hat erstmals solche Zahlen veröffentlicht, die auf dem Konzept der Zuwanderer (erste Generation) und ihrer direkten Nachkommen (zweite Generation) beruhen. Der Sachverständigenausschuss der Bundesregierung zu den Rahmenbedingungen der Integrationsmöglichkeit hat dieses Konzept im Jahr 2021 empfohlen. Nach dieser Definition haben Menschen eine Zuwanderungsgeschichte, wenn sie selbst oder beide Elternteile seit 1950 auf das heutige Bundesgebiet zugewandert sind. Menschen mit nur ein Elternteil seit 1950 eingewandert sind, wurden nicht wie vom Gutachterausschuss empfohlen zur Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte gezählt.
Begründet wurde die Empfehlung damit, dass der neue Begriff analytisch klarer sei als der Begriff „Migrationshintergrund“. Es bezieht sich nur auf das Kriterium „Einwanderungserfahrung“ und verwechselt es nicht mit der Staatsangehörigkeit. Zudem ist das neue Konzept weniger komplex und international vergleichbarer. Der bisherige Begriff des Migrationshintergrunds wird laut Statistischem Bundesamt vorerst weiterhin parallel veröffentlicht, um die Unterschiede im Begriff der Zuwanderer transparent zu machen und die zeitliche Kontinuität zu gewährleisten.
Der Minizensus ist eine Stichprobenerhebung, mit der jährlich etwa 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Daten basieren auf Selbstauskünften der Befragten. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung treffen zu können, werden die Daten anhand von Hauptzahlen aus der Bevölkerungsfortschreibung hochgerechnet. Die Ergebnisse beziehen sich auf die Bevölkerung in privaten Primärhaushalten (82,3 Millionen Personen im Jahr 2021) und nicht auf die Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften.
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