Der seit 2012 regierende japanische Premierminister Abe will zurücktreten. Dies wird von mehreren japanischen Medien berichtet. Der Grund sind gesundheitliche Probleme. Das Leitungsgremium seiner Partei ist derzeit in Sitzung.
Der japanische Premierminister Shinzo Abe will zurücktreten. Dies wird vom öffentlich-rechtlichen Rundfunknetz NHK und anderen japanischen Medien berichtet. Die Entscheidung basiert auf Abes Gesundheitszustand. Weitere Details sind noch nicht bekannt.
Medienberichten zufolge trifft sich derzeit die engste Führung der Abe-Partei LDP. Danach wird wahrscheinlich der genaue Zeitplan für den Rücktritt veröffentlicht. Abes reguläre Amtszeit endet im September 2021.
Finanzminister Taro Aso ist ein möglicher Nachfolger. Der stellvertretende Ministerpräsident ist nach Abe das wichtigste Regierungsmitglied.
Gesundheitsprobleme immer wieder
Der 65-Jährige hatte immer gesundheitliche Probleme. Abe hat seit vielen Jahren eine chronische Darmerkrankung. Dies war auch der Grund für seinen ersten Rücktritt als japanischer Regierungschef im Jahr 2007 nach weniger als einem Jahr im Amt.
Als er 2012 zum Regierungschef wiedergewählt wurde, sagte er, er habe die Krankheit überwunden. Heute ist er der am längsten amtierende Regierungschef in der japanischen Geschichte. In den letzten Monaten wurden wiederholt gesundheitliche Probleme gemeldet. Bisher haben seine Mitarbeiter von Erschöpfung und Überarbeitung gesprochen. Abe war diesen Monat zweimal im Krankenhaus, um „Gesundheitschecks“ zu machen.
Mit „Abenomics“ aus der Krise
Der japanische Politiker wurde international bekannt für sein Reformprogramm „Abenomics“. Die japanische Wirtschaft sollte aus der Krise mit einer Mischung aus staatlichen Subventionsprogrammen, einer lockeren Geldpolitik und Strukturreformen hervorgehen.
In Bezug auf die Sicherheitspolitik gilt Abe nach japanischen Maßstäben als Hardliner. Die Ausgaben für die Armee, die als „Selbstverteidigungskräfte“ bezeichnet werden, steigen seit Jahren. Seit einem historischen Kurswechsel im Jahr 2014 entsendet Japan Soldaten auf internationale Militäreinsätze. Im Inland sind seine Bemühungen, die pazifistische Verfassung des Landes zu ändern, sehr kontrovers.