Kommt der Deutsche Fußball Bund nach Kellers Rücktritt wieder zur Ruhe?
Fußball ist der Deutschen liebster Sport – bei der Kopforganisation, dem DFB gibt es allerdings Aufräumbedarf. Um was es geht, steht hier:
Beim Deutschen Fußballbund ging es die letzten Jahre hoch her: Mehrfach haben die Präsidenten gewechselt, die Steuerfahndung ging ein und aus und auch die Staatsanwaltschaft hat sich für verschiedene Sachverhalte beim Deutschen Fußball Bund (DFB) interessiert. Der DFB ist z.B. für die Ausrichtung der Deutschen Fußballmeisterschaft verantwortlich und agiert als Dachverband aller Fußballvereine vor Ort, die es in Deutschland gibt. Damit ist es auch der größte Sport-Fachverband auf der ganzen Welt. Eigentlich war der am 17.Mai 2021 zurückgetretene Präsident des DFB im September 2019 beim DFB angetreten, um dort einmal mächtig aufzuräumen, nachdem der Kopfverband des Deutschen Fußballs mächtig in die Schlagzeilen gekommen war.
Fußball ist in Deutschland Volkssport Nr. 1
Dabei ist Fußball in Deutschland Volkssport Nr. 1 – viele Jungens träumen schon in der Schule davon, einmal Bundesliga-Star zu werden und in einer der großen deutschen Fußballmannschaften wie z.B. beim FC Bayern oder in Dortmund Fußball zu spielen. Die Spitzenspieler beim deutschen Fußball verdienen Millionengehälter. Wenn nicht gerade eine Corona-Pandemie den Eintritt in Stadien verhindert, fiebern jedes Wochenende in Deutschland in den Fußballstadien jeweils Zehntausende Fans mit, wenn große Spiele stattfinden. Was in USA Baseball ist, ist in Deutschland Fußball: Der Volkssport Nr. 1, der auch am Samstagabend die Fernsehprogramme füllt. Fußball ist nicht nur bei Zuschauern, sondern auch bei Wettannahmestellen sehr beliebt: Auf kaum eine Sportart wird in Deutschland so viel gewettet wie auf Fußballspiele. Viele, die auf den Ausgang eines Fußballspieles wetten, tun dies nach einem Wettanbieter Vergleich.
Jedes Wochenende schauen Zehntausende Menschen in Deutschland Fußballspiele an. Entweder im Stadion oder im TV
Beim DFB sind einige Köpfe gerollt
Während die deutschen Bundesligaspiele weiter stattfinden und die Vereine vor Ort weiterhin gut aufgestellt sind, müssen bei der Kopforganisation der Fußballvereine, dem DFB die Führungsreihen neu aufgestellt werden. Ersetzt werden müssen:
- Präsident Fritz Keller: Er ist am 17.5.2021 zurückgetreten
- Schatzmeister Stephan Osnabrügge: Er will zukünftig nicht mehr als Schatzmeister kandidieren
- Generalsekretär Fritz Curtius, der ebenfalls ausgetauscht wird
- Rainer Koch, bisheriger Vizepräsident will beim nächsten (Fußball-)Bundestag auch nicht mehr kandidieren und bis dahin die Geschäfte nur noch kommissarisch führen
Auch in der Vergangenheit hatte der DFB schon mit Skandalen zu kämpfen, unser Autor Patrick Loewe als Fußball-Experte hat einmal aufgelistet:
- Bereits früher behördlich gegen die DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach ermittelt
- DFB Präsident Reinhard Grindel trat wegen Fehlern zurück
- Die Staatsanwaltschaft durchsuchte die DFB-Zentrale wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung
- Im Jahr 2005 wurde eine ominöse Zahlung des DFB an die FIFA über 6,7 Millionen Euro getätigt, bei der es wohl auch um einen Kredit von Robert Louis Dreyfus an den WM-Organisationschef Franz Beckenbauer ging.
Zuletzt machte der DFB auf sich aufmerksam, weil Beraterhonorare gezahlt worden sein sollen, zu dessen Verwendungszweck Fragen aufgekommen sind. Fragen, die auch Fritz Keller hatte.
Der Deutsche Fußball hat etwas Besseres verdient
Der Deutsche Fußball und damit der Deutsche Fußball Bund braucht nunmehr eine starke Führung, die alte Zöpfe abschneidet und offen kommuniziert. Die Zeit alter Männerwirtschaften sollte vorbei sein. In Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung ist auch kein Platz mehr für versteckte Zahlungsströme oder Gemauschel rund um Dienstleistungsverträge. Die Deutsche Bundesregierung fördert den Sport, angesiedelt ist die Sportförderung im Bundesinnenministerium. Schön wäre es, findet unter Autor Patrick Loewe, wenn die Fördergelder und Beiträge aus den deutschen Fußballvereinen beim DFB nicht für Anwaltshonorare und Beraterverträge, sondern zur Sportförderung ausgegeben werden.
Schon von Kindesbeinen an spielen deutsche Jungs (und auch Mädels) Fußball, und zwar mit Begeisterung
7 Millionen Menschen sind über die Verbände beim DFB gemeldet
Über die 21 Landesverbände sind beim DFB über 7,1 Millionen Menschen als Mitglieder von Fußballvereinen gemeldet. Organisiert in über 24.000 Fußballvereinen. Das darf man wahrlich als Volkssport in Deutschland verstehen. Die meisten Menschen, die sich im Fußball engagieren, tun dies in Deutschland vor Ort und ehrenamtlich, – ohne große Gelder zu kassieren.
Die Idee mit Fritz Keller einen DFB-Präsidenten „aus dem Volk“ zu installieren, der vom Kaiserstuhl und seinem Winzerjob noch Bodennähe hat, war vermutlich ein guter Ansatz. Allerdings sollte der Deutsche Fußballbund, wenn denn der nächste Präsident seinen Job in der Frankfurter Zentrale antritt, dafür Sorge tragen, dass nicht wieder eine ganze Reihe alteingesessener Funktionäre als Hauptaufgabe das „In-den-Weg-Legen-von-Steinen“ ausübt, sondern einem neuen Präsidenten weitgehende Freiheiten lassen. Zumindest bei der Aufklärung von Ungereimtheiten. Das haben die mehr als Millionen Menschen in deutschen Fußballclubs, die den DFB auch finanzieren, schließlich auch verdient.
Fritz Keller, der scheidende DFB-Präsident wird es überleben
Der ausgeschiedene DFB-Präsident Fritz Keller wird es überleben: Als Einnahmequelle verbleiben ihm immer noch sein Restaurant und seine Weinverkäufe. Keller gilt als einer der größten ALDI-Lieferanten im Bereich deutscher Weine. Seine Weingüter am Kaiserstuhl gelten als von der Sonne verwöhnt. Sein Restaurant gehört auch wieder zu den sternegekrönten Spitzenküchen in Deutschland. Vielleicht geht Keller einfach wieder zum SC Freiburg, wo er lange Jahre tätig war, und schaut sich Fußball nur noch im Fernsehen oder als Zuschauer im Stadion an.
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