Laut Ifo-Umfrage mangelt es Deutschland als Wirtschaftsstandort an Attraktivität
(Bloomberg) – Deutschland ist als Wirtschaftsstandort nicht besonders attraktiv, so das aktuelle Ökonomenpanel des Ifo-Instituts.
Eine Gruppe von 180 Wirtschaftsprofessoren gab Europas größter Volkswirtschaft auf einer Skala von 1 bis 6 die Note 3,4. Fast jeder Vierte gab ihr eine der beiden niedrigsten Noten – 5 oder 6.
„Dieses schlechte Ergebnis ist für Deutschland als Industrieland sehr besorgniserregend“, sagte Niklas Potravki, Direktor des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie. „Um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu verbessern, bedarf es Reformen.“
Die Umfrage erfolgt, nachdem Daten zeigten, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal erneut gewachsen ist, was die Hoffnungen auf eine Überwindung der jüngsten branchenbedingten Krise unterstreicht.
Doch obwohl sich die kurzfristigen Aussichten verbessert haben, bleiben längerfristige Herausforderungen bestehen, die regelmäßig zu Spannungen in der Koalitionsregierung führen.
Als Hauptschwächen Deutschlands nannten die Befragten der Ifo-Umfrage Bürokratie, Energiepreise, Rohstoffverfügbarkeit und mangelnde Digitalisierung.
Neben dem Bürokratieabbau werde Deutschland von „zunehmenden öffentlichen Investitionen in Infrastruktur und digitale Transformation sowie einer Anpassung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung“ profitieren, sagte Potravky.
Als Stärken des Landes hoben Professoren deutscher Universitäten politische Institutionen, Aus- und Weiterbildung des Personals sowie Sicherheit und geringe geopolitische Risiken hervor.
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