Dezember 25, 2024

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„Mehrwertsteuersenkung sprudelt“: Autoverkäufe fallen um 20 Prozent

Die Autoindustrie verzeichnete im August schwere Verluste. Für Tesla hingegen lief es sehr gut, der Elektroautohersteller steigerte seinen Umsatz um ein Vielfaches. Boni befeuern den Elektroboom: Ein Viertel der neu zugelassenen Autos verfügt jetzt über einen Elektroantrieb.

Die Autoverkäufe in Deutschland gingen im August um 20 Prozent zurück – trotz höherer Kaufprämien für Elektroautos und der Senkung der Mehrwertsteuer. Insbesondere gewerbliche Käufer hielten sich in der Corona-Krise zurück, wie das Bundesamt für Kraftverkehr bekannt gab. Die Verkäufe von Dienstwagen, für die die Mehrwertsteuer letztendlich keine Rolle spielt, gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 26 Prozent zurück. Nutzfahrzeuge machten fast zwei Drittel der 251.000 neu zugelassenen Autos aus. Im Juli war der Umsatzrückgang von insgesamt fünf Prozent vergleichsweise moderat, da die Kunden bis zur Senkung der Mehrwertsteuer gewartet hatten, bevor sie geplante Einkäufe getätigt hatten.

Ein Viertel der neu zugelassenen Autos hat jetzt einen elektrischen Antrieb. Die Zahl der vollelektrischen Autos verdreifachte sich innerhalb eines Jahres auf 16.000 und machte damit gut sechs Prozent der Neuzulassungen aus. Die Zahl der Hybridfahrzeuge verdoppelte sich auf 46.000 und machte damit 18 Prozent der verkauften Neufahrzeuge aus. Der Absatz von reinen Benzinfahrzeugen ging dagegen um 39 Prozent auf 118.000 zurück. Die Zahl der Autos mit reinem Dieselantrieb ging um 28 Prozent auf 69.000 zurück.

„Die Auswirkungen der Mehrwertsteuersenkung sind verblasst“, sagte der Autoexperte Peter Fuß von der Unternehmensberatung EY. Von der Entwicklung profitierte insbesondere der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla, der in diesem Jahr als einzige Marke in Deutschland bislang ein Umsatzwachstum verzeichnete. Mit 2.800 Autos im August hat Tesla seinen Absatz im August fast versechsfacht. Der Marktanteil des Unternehmens betrug gut ein Prozent. Unter den inländischen Zulieferern schnitt die Marke BMW, die stark auf Hybridfahrzeuge angewiesen ist, am besten ab. Der Absatz von BMW stieg innerhalb eines Jahres um 15 Prozent. VW verlor 17 Prozent, Mercedes knapp vier Prozent.

In der Politik gewinnt die Diskussion über eine Änderung der Finanzierungspraxis an Dynamik. Während Wirtschaftsminister Peter Altmaier darüber nachdenkt, Autokäufern die gleichzeitige Nutzung mehrerer Förderprogramme für Elektroautos zu ermöglichen, fordert der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, dass auch CO2-arme Verbrennungsmotoren subventioniert werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnte Söder jedoch ab. „Persönlich glaube ich, dass unser Konjunkturplan jetzt rund ist und wir uns für die richtigen Maßnahmen entschieden haben“, sagte sie. Die im Paket enthaltene Mehrwertsteuersenkung senkt auch den Preis für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor – „in dieser Hinsicht sehe ich keinen Bedarf für zusätzliche Maßnahmen“.

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