November 22, 2024

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Nach wie vor werden in Deutschland halogenierte Treibhausgase ausgestoßen

Nach wie vor werden in Deutschland halogenierte Treibhausgase ausgestoßen

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Das Taunus-Observatorium auf dem Kleinen Feldberg bei Frankfurt am Main beherbergt das neue Instrument „Medusa“, das klimarelevante F-Gase aufspürt. Bildnachweis: Markus Bernhards von der Goethe-Universität Frankfurt

Früher waren sie in jedem Kühlschrankaerosol zu finden, bis man entdeckte, dass sie ein Loch in die Ozonschicht rissen, die die Erdatmosphäre schützt: FCKW, kurz FCKW.

Seit dem Jahr 2000 hat das Montrealer Protokoll die FCKW-Produktion weltweit praktisch eliminiert. Als Alternative wurden zunehmend chlorfreie Halogenkohlenwasserstoffe, sogenannte F-Gase, eingesetzt – bis sich zeigte, dass diese Gase zwar keine Gefahr für die Ozonschicht darstellen, aber ebenso wie FCKW starke Treibhausgase sind. Dementsprechend wurden fluorierte Gase im Rahmen des „Kigali Amendment“ im Jahr 2016 in das Montrealer Protokoll aufgenommen. In Europa soll die F-Gase-Verordnung (517/2014) für eine Reduzierung der Emissionen sorgen.

Trotz ihrer geringen Konzentration spielen halogenierte Treibhausgase eine wichtige Rolle beim Klimawandel: Sie sind für bis zu neun Prozent des anthropogenen Treibhauseffekts verantwortlich – ein Kilogramm dieser Gase kann die gleiche Wirkung auf das Klima haben wie zehn Tonnen Kohlendioxid. Allerdings wurde ihr atmosphärisches Vorkommen in Deutschland bisher nicht systematisch überwacht.

Im Rahmen der Forschungsinfrastruktur von ACTRIS haben Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt nun am Taunus-Observatorium auf dem Kleinen Feldberg bei Frankfurt ein Messgerät namens „Medusa“ in Betrieb genommen, das kontinuierlich die Konzentration mehrerer für die Atmosphäre relevanter Spurengase misst.

Ihre Messungen von halogenierten Treibhausgasen wurden auch in das internationale AGAGE-Netzwerk integriert, das seit 1978 das Vorkommen klimabedingter Spurengase an Stationen weltweit überwacht. Es handelt sich um die ersten qualitativ hochwertigen Messungen dieser Art in Deutschland, die auch mit Daten weltweit vergleichbar sind.

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Professor Andreas Engel vom Institut für Atmosphäre und Umweltwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt, der für Medusa verantwortlich ist, sagt: „Unsere Messungen haben bereits deutlich gezeigt, dass es in Deutschland erhebliche Quellen für F-Gase gibt. Wir haben daher in einem EU-geförderten Projekt mit anderen Forschern, hauptsächlich aus Deutschland, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich, zusammengearbeitet, um die F-Gas-Emissionen auf Basis dieser Messungen abzuschätzen und so deren Berechnungsquellen zu reduzieren.“

Die extrem niedrigen Konzentrationen, die große Zahl der zu messenden Komponenten und die hohe erforderliche Präzision machten die Messungen sehr komplex, sagte er.

Allerdings ist er davon überzeugt, dass die Messung von F-Gasen angesichts ihrer Bedeutung langfristig von der Forschung zur amtlichen Luftüberwachung übergehen sollte: „Wir müssen ein Programm aufsetzen, das auch die systematische Erfassung von halogenierten Treibhausgasen, darunter auch F-Gase, in das amtliche Atmosphärenmesssystem integriert. Dadurch können genügend Daten bereitgestellt werden, um Quellen zu identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.“

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